Kudelski verkauft sein Hauptgeschäft

Kudelski verkauft sein Hauptgeschäft
Zugangskontrollsystem von Skidata. (Foto: Skidata)

Zürich – Die Kudelski-Gruppe hat ihre Einheit für Zugangskontrollen Skidata nach Schweden verkauft. Damit wird das Unternehmen zwar seine Schulden los, verliert jedoch auch einen grossen und profitablen Geschäftsbereich. Die Aktie macht einen Kurssprung.

Um eine im September 2024 fällige Anleihe über rund 146 Millionen Franken bedienen zu können, hat die Kudelski-Gruppe ihr Geschäft mit Zugangskontrollen an den schwedischen Hersteller für Schliess- und Sicherheitssysteme Assa Abloy verkauft. Mit dem Deal streicht Kudelski umgerechnet knapp 330 Millionen Franken ein.

Kudelski hatte Skidata im Jahr 2001 übernommen. Damals betrug der Kaufpreis 140 Millionen Euro.

Kudelski schrumpft
Nach Abzug der Refinanzierung blieben Kudelski damit noch rund 220 Millionen US-Dollar übrig, schreibt die ZKB in einem Kommentar. Dadurch werde die Bilanz massiv gestärkt. Mit dem Verkauf habe Kudelski zudem das eigene Überleben sichern können und es ergäben sich weitere Möglichkeiten bei der Kapitalallokation.

Auch der höher als erwartet ausgefallene Kaufpreis wurde von den Analysten positiv hervorgehoben. Damit werde Kudelski auf einen Schlag schuldenfrei und erhalte freie Mittel für den weiteren Geschäftsbetrieb.

Jedoch verliere Kudelski mit dem Verkauf von Skidata auch eine profitable und wachstumsstarke Einheit, heben Händler hervor. Allein im Vorjahr wuchs Skidata um 16,5 Prozent auf 326,4 Millionen Dollar und erzielte einen operativen Gewinn von 10,5 Millionen Dollar. Mit einem Umsatzanteil von 43 Prozent ist Skidata auch mit Abstand der grösste Geschäftsbereich von Kudelski.

Aktie gewinnt hinzu
Mit dem Verkauf schrumpft Kudelski daher deutlich. Firmenchef André Kudelski preist die Transaktion in einer Mitteilung als Teil einer übergreifenden Strategie an, «den Fokus der Gruppe auf digitale Sicherheitstechnologien und -lösungen für die Märkte Medien, Internet der Dinge und Cybersicherheit zu straffen.»

Die drei verbleibenden Einheiten haben jedoch mit Problemen zu kämpfen. So kommen etwas die Bereiche Cybersicherheit und Internet der Dinge schon seit Jahren nicht aus der Verlustzone heraus. Zudem sei das digitale Fernsehgeschäft strukturell herausfordernd, sagte etwa Vontobel-Analyst Mark Diethelm.

An der Börse wurde der Verkauf aber allgemein sehr positiv aufgenommen. Die Papiere machten bis Börsenschluss einen Sprung um 10 Prozent. (awp/mc/pg)

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