Kühne+Nagel verkauft Teil des britischen Kontraktlogistikgeschäfts

Schindellegi – Das Logistikunternehmen Kühne+Nagel verkauft in Grossbritannien einen Grossteil des Kontraktlogistikgeschäfts mit den Geschäftsfeldern Getränkelogistik, Nahrungsmittel-Services und Retail & Technology an die amerikanische XPO Logistics. Das Geschäft erwirtschaftete im Jahr 2019 einen Umsatz von rund 750 Millionen Franken und beschäftigt rund 7’500 Mitarbeitende, wie Kühne+Nagel am Montag mitteilte.

Zum Verkaufspreis wurde zwischen den beiden Vertragspartner Stillschweigen vereinbart. Der Vollzug der Transaktion wird in der zweiten Jahreshälfte 2020 erwartet.

Der Verkauf erfolge im Zuge der Neuausrichtung des Bereichs Kontraktlogistik, heisst es weiter. Dabei will sich die Gesellschaft auf international skalierbare Geschäftsfelder fokussieren. In der Kontraktlogistik liegt der strategische Fokus in Grossbritannien künftig auf den Geschäftsfeldern Luftfahrt, Regierung und Pharma.

An der Bilanzmedienkonferenz Ende Februar hatte Konzernchef Detlef Trefzger erklärt, dass Kühne+Nagel in Asien «grössere Zukäufe» plane.

K+N dürfte rund 3% des Konzernumsatzes einbüssen
Mit dem Verkauf devestiere Kühne+Nagel 12,5 Prozent des Kontraktlogistik-Umsatzes respektive 3 Prozent des Konzernumsatzes, weisen die Analysten der Zürcher Kantonalbank hin. Das zu verkaufende Geschäft sei gemäss ihrem Verständnis zumindest in Teilen rückläufig und sei bereits früher schon in Restrukturierung gewesen.

Bei dem Teil des britischen Portfolios, der veräussert werde, sei die EBIT-Marge vermutlich unter dem Durchschnitt von etwa 3 Prozent gelegen, ergänzen die Kollegen der Bank Vontobel. Die Devestition stelle einen signifikanten Schritt in der strategischen Portfolio-Überprüfung dar, und zeige, dass Kühne+Nagel bei der Umsetzung seiner Strategie diszipliniert vorgehe.

Den Aktien von Kühne+Nagel nütze die wohlwollende Einschätzung der Analysten am Montag wenig. In einem massiv unter Druck stehenden Gesamtmarkt verloren die Titel bis gegen 9.10 Uhr 4,8 Prozent auf 133,65 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI 5,77 Prozent einbüsste. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar