Kuoni-CEO Peter Meier. (Foto: Kuoni)
Zürich – Die Neuausrichtung der Kuoni-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2013 Früchte getragen. Zwar ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, die Rückkehr in die Gewinnzone ist dem Reisekonzern auch unter Ausklammerung der Sondereffekte dafür klar gelungen. Die Aktionäre sollen in den Genuss einer im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelten Dividende gelangen.
Kuoni hat im Geschäftsjahr 2013 einen um 3% tieferen Umsatz von 5,67 Mrd CHF erzielt. Der Ausstieg aus den verlustbringenden Reiseaktivitäten in Europa wirkte sich dabei mit 4,6% negativ aus, teilte die Gruppe am Dienstag mit. Organisch resultierte dagegen ein Wachstum von 2%, während die Währungseffekte den Erlös um 0,4% minderten.
Der EBIT konnte auf 154,2 Mio CHF mehr als verdreifacht werden. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 69,2 Mio, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 14,4 Mio ausgewiesen wurde. Der Free Cash Flow verdoppelte sich nahezu auf 124,6 Mio. Mit diesem Ergebnis hat der Reisekonzern die Analystenerwartungen beim Umsatz nicht ganz erfüllt, bei den Gewinnzahlen jedoch deutlich übertroffen.
Sondereffekte – Gewinnausschüttung erhöht
Wie bereits weitgehend bekannt prägten zwei Sondereffekte das Ergebnis: Einerseits wurden 2013 die Gewinnzahlen durch einen nicht cash-wirksamen Sondereffekt infolge des Systemwechsels der Pensionskasse begünstigt, andererseits durch Restrukturierungskosten belastet. Die Kosten fielen mit 47,6 Mio CHF aber rund 9 Mio tiefer aus als veranschlagt. Angepasst um diese Sonderposten lag der Reingewinn bei 84,3 Mio CHF.
Der Konzernumbau sei damit abgeschlossen, heisst es weiter. Die Aktionäre sollen künftig in Form einer erhöhten Gewinnausschüttungsquote von 40 bis 45% (bisher 30 bis 35%) stärker am Erfolg des Unternehmens partizipieren können. Der Verwaltungsrat schlägt demnach für 2013 eine erhöhte Dividende von 1,50 CHF (VJ 0,60) pro Namenaktie A und von 7,50 (VJ 3,00) CHF pro Namenaktie B vor.
Alle Divisionen mit positivem Beitrag
Alle Divisionen der im letzten Frühling eingeführten Konzernstruktur hätten einen positiven Beitrag geleistet, wird der gestern Montag im Amt bestätigte CEO Peter Meier in der Meldung zitiert. Bei Global Travel Services stieg der Umsatz um knapp 3% auf 2,75 Mrd CHF. Abzüglich der Integrationskosten von GTS betrug der EBIT in diesem Bereich rund 71 Mio CHF.
Im Bereich Outbound&Specialist ging der Umsatz um gut 10% auf 2,81 Mrd CHF zurück. Allerdings war der EBIT mit 67 Mio CHF wieder im schwarzen Bereich, nachdem im Vorjahr noch ein Minus ausgewiesen wurde. Erneut zulegen konnte das Visageschäft VFS Global, wo das organische Wachstum knapp 24% betrug. Der Nettoerlös erreichte 244 Mio, bei einem um 13% unterproportional gesteigerten EBIT von 40 Mio.
Buchungszahlen unterschiedlich – Ausblick bestätigt
Die aktuellen Buchungszahlen per 9. März präsentierten sich in den Divisionen unterschiedlich. In Lokalwährungen liegen die Buchungsstände bei Fully Independent Traveller (FIT) um 2% und bei Outbound Europe/Asia um 1% über dem Vorjahr. Während sich die Gruppenreisen stabil entwickelten, lagen die Buchungsstände bei Outbound Nordic um rund 7% tiefer. Grund dafür seien die politischen Spannungen in Thailand, in der Ukraine und in Ägypten, heisst es. Diese hätten auch bei der Division VFS Global zu einem Rückgang der verarbeiteten Visa-Anträge um 3% geführt.
Das neue Management um den im Amt bestätigten CEO Peter Meier hat sich bis 2016 neue Mittelfristziele gesetzt: Demnach peilt die Gruppe von 2014 bis 2016 ein jährliches Nettoerlöswachstum von 4% bis 6% an. Die EBIT-Marge soll dabei bei 2,5% oder höher zu liegen kommen, parallel dazu soll sich der Free Cashflow erhöhen. Die Kapitalrendite (ROIC) wird bei «mindestens 12%» erwartet. (awp/mc/upd/ps)