Kuoni bei Verkaufsprozess im Fahrplan

Kuoni bei Verkaufsprozess im Fahrplan

Kuoni-CEO Peter Meier. (Foto: Kuoni)

Zürich – Kuoni kommt mit seinen Verkaufsplänen für das Reiseveranstaltergeschäft planmässig voran. CEO Peter Meier gibt sich zuversichtlich, noch 2015 neue Eigentümer für die Einheiten zu präsentieren. Nebenbei hat das Unternehmen auch noch seine endgültigen Zahlen für 2014 vorgelegt, für die Aktionäre eine unveränderte Dividende von 7,50 CHF vorgeschlagen sowie neue Mittelfristziele auf Basis der neuen Struktur veröffentlicht.

Der Reingewinn sank 2014 leicht um 2,6% auf 67,4 Mio CHF. Darin enthalten sind bereits 2 Mio an Kosten für den Verkauf der Reiseveranstalteraktivitäten. Der EBIT fiel indes um 24% auf 85,7 Mio, war aber im Vorjahr von Sondereffekten begünstigt. Den Umsatzrückgang in Höhe von 2,8% auf 5,51 Mrd hatte Kuoni bereits im Januar bekannt gegeben, zusammen mit Eckdaten zum Ergebnis und der vielbeachteten Trennung vom einstigen Kerngeschäft.

Ab 2015 gilt die neue Struktur von Kuoni mit drei Kernbereichen Global Travel Distribution (GTD), Global Travel Services (GTS) und VFS Global (VFS). Das Jahresergebnis 2014 weist das Unternehmen nun auch nach dieser neuen Struktur aus, wonach der Umsatz bei 3,44 Mrd CHF lag. Extra aufgeführt werden die zum Verkauf stehenden Outbound Units.

VFS bleibt Glanzstück
Der Visa-Dienstleister VFS bleibt das Zugpferd auf der Ergebnisseite. Mit einem Umsatz 2014 von lediglich 271 Mio CHF steuerte die Sparte 52,5 Mio zum EBIT bei. GTD liefert mit einem Umsatz von 1,93 Mrd CHF immerhin einen EBIT von 42,0 Mio, während der EBIT-Beitrag von GTS mit -3,4 Mio bei einem Umsatz von 1,24 Mrd negativ ausfiel. Die nicht-fortgeführten Outbound Units erzielten einen Umsatz von 2,19 Mrd und einen EBIT von 5,8 Mio.

Insgesamt war die Saison stark von geopolitischen Ereignissen und diversen Reisewarnungen geprägt. Der gute Sommer im Norden Europas sorgte dort für eine geringe Nachfrage, dagegen profitierte der Schweizer Markt von regnerischen Sommermonaten. Auch die Währungsentwicklungen spielten eine grosse Rolle.

Viele Interessenten für Reiseveranstaltergeschäft
«Wir sprechen mit vielen Interessenten, werden aber keine konkreten Namen nennen», sagte der Firmenchef am Dienstag auf der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Es sei möglich, dass sowohl einzelne Einheiten, Kombinationen oder sogar das Geschäft als Gesamtpaket verkauft werde, so der Firmenchef weiter. Sicher könne man sein, dass das Schweiz-Geschäft von Kuoni, unter das auch die Reisebüros fallen, nicht weiter aufgespalten werde, sondern nur als ganze Einheit zum Verkauf stehe. Wobei das Gebäude der Konzernzentrale an der Neuen Hard in Zürich, das derzeit zu Kuoni Schweiz gehöre, im Konzern verbleibe.

Bislang sei das Feedback, dass Morgan Stanley als beauftragte Bank erhalte, sehr gut. Aktuell arbeite man nun am nächsten Schritt – der Zusammenstellung des Information Memorandums. Dieses sei noch nicht fertiggestellt, werde aber im April vorliegen. Bestätigt wurden unterdessen die erwartete Kosten des Verkaufsprozesses in Höhe von 25 Mio CHF für 2015.

Neue Mittelfristziele
Der aktuelle Geschäftsverlauf zeigt sich gemischt. Bei den neuen drei Divisionen stiegen die Buchungsstände und Nettoerlöse in Franken bei GTD per 8. März um 11%, bei GTS fielen sie indes um 14% zurück. VFS verarbeitete 10% mehr neue Anträge. Die nicht-fortgeführten Aktivitäten lagen um 14% im Minus.

Derweil gab Kuoni auf Basis der neuen Struktur neue mittelfristige Ziele bekannt. So soll bis 2017 eine EBIT-Marge von mindestens 3% erzielt werden. Für das jährliche Wachstum werde ein Wert über dem Branchenschnitt bzw. von mindestens 5% angestrebt, sodass der Umsatz 2017 bei 3,5 Mrd CHF liegen soll. Der Free Cashflow in Prozent des Nettoerlöses soll bei mindestens 2,5% liegen. Unterdessen werde die Aufhebung des Mindestkurses einen signifikanten, negativen Einfluss auf die Konzernrechnung haben.

Die Aktie reagierte mit Kursverlusten auf die Nachrichten, Analysten bewerteten die neue Guidance gemischt. Die Titel schlossen am Dienstag in einem leicht negativen Marktumfeld um 3,2% im Minus bei 335,00 CHF. (awp/mc/pg)

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