Kuoni schreibt im ersten Halbjahr geringeren Verlust

Peter Meier

Kuoni-CEO Peter Meier. (Foto: Kuoni)

Zürich – Der Reisekonzern Kuoni hat im ersten Halbjahr deutlich weniger Verlust geschrieben. Allerdings ging auch der Umsatz zurück und das Betriebsergebnis profitierte von einem Immobilienverkauf. Zudem enttäuschte der Jahresausblick die Märkte, auch wenn die Mittelfristziele bestätigt wurden.

Das Marktumfeld sei derzeit mit den vielen politischen Unruhen sehr schwierig, heisst es in der Mitteilung vom Donnerstag. «Die Ziele sind ambitionierter geworden, wir glauben aber, dass wir sie noch erreichen können», sagte CEO Peter Meier.

Umsatz fällt – Skandinavien besonders betroffen
Der Umsatz ging um 6% auf 2,48 Mrd CHF zurück. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITA) lag bei 1,2 Mio, nach bereinigten 0,8 Mio im Vorjahr. Der EBIT betrug -17,1 Mio nach zuvor -18,0 Mio. Unter dem Strich resultierte ein deutlich geringerer Reinverlust von 14,0 Mio CHF nach -74,3 Mio im Vorjahr. Die Vorjahresergebnisse wurden um positive Effekte aus der Planänderung des Schweizer Vorsorgeplans in Höhe von 34,2 Mio bereinigt.

Mit diesem Ergebnis hat der Reisekonzern die Analystenerwartungen bei Umsatz, EBITA und EBIT knapp verfehlt, unterm Strich hat Kuoni indes deutlich besser abgeschnitten.

Der Bruttogewinn fiel um 9% auf 444,2 Mio CHF. Die Bruttogewinn-Marge verringerte sich damit auf 17,9% von 18,5%. Der Free Cash Flow reduzierte sich um 15% auf 141,8 Mio CHF.

Divisionen mehrheitlich unter Druck
Bei den einzelnen Divisionen gab es mehr Schatten als Licht. Einzig die Sparte FIT konnte den Umsatz steigern und VFS schnitt wie gewohnt sehr gut ab. Bei Outbound Europe/Asia fiel das Umsatzminus mit 3% recht gering aus und auch das Betriebsergebnis stand besser da als im Vorjahr.

Deutlich schlechter schaut es in der Division Outbound Nordic aus. Neben dem allgemein schwierigen Marktumfeld schlugen hier der wirtschaftliche Abschwung, negative Währungseinflüsse sowie ein schöner Frühling negativ zu Buche. Kuoni hat Massnahmen wie Personal- und Destinationsreduktionen ergriffen – diese werden aber erst gegen Ende des Jahres wirksam. Im laufenden Jahr dürfte die Situation im zweiten Halbjahr der im ersten ähneln – in den ersten sechs Monaten lag der EBIT in der Sparte Outbound Nordic mit -32,6 Mio CHF tief im roten Bereich. Etwa zur Hälfte seien die Probleme temporär, anderes sei strukturell bedingt, sagte der CEO weiter. Eine Trennung von dem Geschäft schloss Meier aber aus.

Beim Bereich Group Travel fiel der Umsatz insbesondere wegen der geringen Nachfrage aus Japan um 11%, bei den Destination Management Specialists steht ein Rückgang um 9% zu Buche.

Ausblick enttäuscht Märkte – Aktie fällt
Die aktuellen Buchungsstände per 17. August liegen für alle Divisionen bis auf FIT im Minus, VFS liegt auf Vorjahresniveau. Für das Gesamtjahr peilt Kuoni einen EBIT im Bereich von 85 bis 95 Mio CHF an, das Konzernergebnis soll im Bereich des Vorjahres liegen.

Bei den mittelfristigen Zielen spiele Skandinavien eine entscheidende Rolle. «Um das Ziel 2016 zu erreichen, brauchen wir von dort einen Gewinnbeitrag», so Meier. Von 2014 bis 2016 soll weiterhin ein Nettoerlöswachstum von jährlich 4-6% erreicht werden. Am Ende dieser Zeitspanne, also 2016, soll dann die EBIT-Marge bei 2,5% oder höher liegen.

Analysten zeigten sich durchweg enttäuscht von den Zahlen, besonders der Ausblick wurde bemängelt. Er liege deutlich unter den Markterwartungen, heisst es in den Kommentaren. Die Aktie kam heftig unter Druck – obwohl bereits seit Jahresbeginn einige Kurskorrekturen zu verdauen waren. Zuletzt sacken die Titel um 12,6% auf 275,25 CHF ab, das Tagestief lag bislang bei 270,00 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) steht derweil mit 0,5% im Plus. (awp/mc/upd/ps)

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