Zubin Karkaria, CEO Kuoni Group. (Foto: Kuoni)
Zürich – Die Kuoni Gruppe hat für 2015 voraussichtlich zum letzten Mal als kotiertes Unternehmen ihren Jahresbericht veröffentlicht. Wie bereits im Februar vorangekündigt legte der Umsatz dabei auf organischer Basis zu. Aufgrund von hohen Sonderposten im Zusammenhang mit dem Verkauf des Reiseveranstalter-Geschäfts resultierten im vergangenen Geschäftsjahr allerdings tiefrote Zahlen. Der Verkauf der Gruppe an die Beteiligungsgesellsacht EQT soll wie geplant bis Mitte Jahr über die Bühne gehen.
Zusammen mit der Publikation des Angebotsprospekts hatte Kuoni bereits im Februar Angaben zur Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr gemacht. Demnach erwirtschaftete Kuoni 2015 einen Umsatz von 3,35 Mrd CHF, was gegenüber 2014 organisch einer Steigerung von 6,9% entspricht. Zum Wachstum beigetragen haben dabei die Division GTD (+9,8%) und die Visasparte VFS (+23,2%). In der Sparte GTS verringerte sich der Umsatz dagegen um 1,3%.
Rote Zahlen wegen Altlasten
Auf operativer Basis legte der EBIT um 6,3% auf 81 Mio CHF zu. Der Reingewinn aus den fortgeführten Geschäften lag dabei im Vorjahresvergleich praktisch unverändert bei 58 Mio CHF, wobei sich der Verkauf der Liegenschaft Hard in Zürich mit 53 Mio positiv auswirkte. Unter Einbezug der nicht fortgeführten Aktivitäten resultierte unter dem Strich jedoch ein Verlust von 294 Mio CHF.
Die nicht fortgeführten Aktivitäten schlugen 2015 mit einem Minus von 352 Mio CHF zu Buche. Aufgrund von Wertberichtigungen und Sondereffekten aus dem Verkauf des Reiseveranstaltergeschäfts musste Kuoni einen Verlust von 132 Mio CHF verbuchen. Zudem wirkten sich Währungsumrechnungsverluste von 220 Mio negativ auf die Gesamtrechnung aus. Der Grossteil dieser Verluste sei buchhalterischer Natur und wirke sich nicht auf das Eigenkapital und die flüssigen Mittel aus, heisst es.
«Die Ergebnisse sind ein guter Ausgangspunkt, um Kuonis führende Positionen unter den neuen, angestrebten Besitzverhältnissen mit dem Private Equity Unternehmen EQT erfolgreich ausbauen zu können», wird CEO Zubin Karkaria in der heutigen Meldung zitiert.
Abschluss des Verkaufs bis Mitte 2016 erwartet
Seit heute Dienstag läuft die Frist für das Übernahmeangebot der Beteiligungsgesellschaft EQT, die bekanntlich 370 CHF je Namenaktie von Kuoni bietet. Da alle involvierten Parteien die Übernahme gutheissen, rechnet Kuoni weiterhin mit einem Abschluss der Transaktion bis Mitte 2016. Danach soll die Gruppe dekotiert und die Sparten GTD, GTS und das VFS Geschäft getrennt voneinander geführt werden.
Um die für die Transaktion notwendige Zustimmung der Aktionäre zu erreichen, wird Kuoni am 2. Mai noch vor Ende der Nachfrist eine ausserordentliche Generalversammlung durchführen. Die ursprünglich für den 26. April angekündigte ordentliche Generalversammlung werde verschoben und zu einem späteren Zeitpunkt angesetzt, schreibt Kuoni.
Die Kuoni-Namenaktie B hat kaum auf die Neuigkeiten reagiert und wird um 12.00 Uhr bei 363,75 CHF weiterhin leicht unterhalb des offerierten Preis gehandelt. (awp/mc/upd/ps)