LafargeHolcim offenbar wegen Syrien-Operationen angezeigt – Konzern wehrt sich
Jona – Gegen den Zementkonzern Lafarge Holcim ist gemäss Medienberichten wegen seiner früheren Operationen in Syrien Klage eingereicht worden. Der Konzern wehrt sich nun in einer Stellungnahme gegen die Anschuldigungen und verweist auf eine bereits eingeleitete interne Untersuchung der Vorkommnisse.
Mehrere Nichtregierungsorganisationen hätten am Dienstag eine entsprechende Klage in Paris eingereicht, berichteten Radio France International (RFI) sowie weitere Medien. Dem Zementkonzern werden Absprachen und Arrangements mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorgeworfen. Auch mehrere ehemalige syrische Mitarbeitende von Lafarge Cement Syria (LCS) haben sich gemäss den Berichten der Klage angeschlossen.
«Gründliche und unabhängige» Untersuchung ein
LafargeHolcim bekräftigt in einer Mitteilung vom Dienstag, dass der Konzern eine «gründliche und unabhängige» Untersuchung der Vorwürfe eingeleitet habe. Diese werde von mehreren Anwaltsfirmen durchgeführt. Insbesondere weise LafargeHolcim zurück, dass die Gruppe jemals an der Finanzierung von terroristischen Organisationen teilgenommen habe. Die Untersuchung werde aber zeigen, ob die Regeln befolgt worden seien oder ob es Anpassungen von Prozessen brauche.
Im Sommer hatte bereits die französische Zeitung «Le Monde» dem damaligen Zementkonzern Lafarge vorgeworfen, in Syrien «zweifelhafte Arrangements» mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) eingegangen zu sein, um das Zementwerk in Jalabiyeh is im September 2014 weiterführen zu können. LafargeHolcim hatte sich damals damit verteidigt, dass die Priorität auf der Sicherheit und dem Schutz der Mitarbeitenden gelegen habe. (awp/mc/ps)