Jona – LafargeHolcim hat im dritten Quartal den Umsatz und das Ergebnis stärker gesteigert als erwartet. Steigende Preise und Effizienzverbesserungen haben insbesondere in reifen Märkten das Ergebnis gestützt. Auch für den Rest des Jahres ist der Firmenchef zuversichtlich und rechnet weiterhin mit einer robusten Baukonjunktur.
«Wir hatten im dritten Quartal weiter ein gutes Wachstumsmomentum und konnten dies in eine höhere Profitabilität ummünzen», betonte Konzernchef Jan Jenisch an Freitag. «Wir sehen eine robuste Nachfrage, unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt und ich bin zuversichtlich, das Jahr mit einer positiven Note abzuschliessen.»
Alle Regionen mit höherem Umsatz
Im Berichtsquartal konnten alle Regionen und alle vier Segmente den vergleichbaren Nettoverkaufsertrag (bereinigt um Ver- und Zukäufe sowie Währungen) steigern. Die weltweite Nachfrage sei solide gewesen, insbesondere in reifen Märkten. Nordamerika wuchs um 9,6 Prozent, Europa um 5,0 Prozent. Auf der Ergebnisseite legte Asien am stärksten zu, gefolgt von Europa, Nordamerika und Lateinamerika. Einzig in der Region Naher Osten/Afrika war der Betriebsgewinn rückläufig.
Insgesamt wuchs der vergleichbare Umsatz im Quartal um 4,9 Prozent. Nominal resultierte jedoch nach den Verkäufen in Südostasien und durch Währungseinflüsse ein Minus von 3,0 Prozent auf 7,14 Milliarden Franken.
Der wiederkehrende EBITDA legte um 0,8 Prozent (vergl. +6,4%) auf 1,88 Milliarden Franken zu. Das war der fünfte Quartals-Anstieg in Folge. Die Entwicklung sei getrieben gewesen durch Volumensteigerungen, eine positive Preisdynamik und höhere Effizienz.
Ziele bestätigt
Entsprechend wird die Guidance für das Gesamtjahr bestätigt. Für das laufende Jahr wird weiter ein Wachstum beim vergleichbaren Umsatz von 3 bis 5 Prozent und beim wiederkehrenden EBITDA von mindestens 5 Prozent erwartet.
Die Jahresziele seien gut erreichbar und bei der Verschuldung habe man die Vorgaben bereits «übererfüllt», meinte Jenisch weiter. Die Verschuldung will er auch langfristig unter der angestrebten Quote von 2x (Nettoschulden/EBITDA) halten. Dabei hätten die Verkaufserlöse aus den Devestitionen in Südostasien geholfen, aber auch Anpassungen bei der Finanzierungsstruktur.
(K)ein Kommentar zu BASF
Einen Kommentar zu einem möglichen Kauf-Interesse von LafargeHolcim an der Sparte Bauchemie von BASF wollte Jenisch nicht geben. «Das ist ein interessantes Geschäft, steht aber auch schon seit rund einem Jahr zum Verkauf, ohne dass etwas passiert ist.» Der Bereich sei sicher attraktiv, aber keine einfache Transaktion. «Und ich mag einfache Transaktionen», fügte Jenisch hinzu.
Bei den Akquisitionen, die sich bei LafargeHolcim in der jüngsten Vergangenheit auf kleinere Ergänzungskäufe beschränkt haben, will Jenisch weiter «diszipliniert» vorgehen. «Wir haben nicht die Absicht, wieder Schulden aufzubauen und für ein Unternehmen mehrere Milliarden auszugeben.»
Aktie legt zu
Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten relativ klar übertroffen. Der Aktienkurs reagierte entsprechend positiv und stieg auf den höchsten Stand seit mehr als einem Monat. Nachdem im frühen Handel zeitweise die Marke von 50 Franken genommen wurde, notieren LafargeHolcim zum Börsenschluss 2,2 Prozent fester auf 49,99 Franken. Damit beträgt das Kursplus seit Jahresbeginn rund 23 Prozent. (awp/mc/pg)