Jona – LafargeHolcim ist so gut wie noch nie in ein neues Jahr gestartet. Der weltgrösste Zementhersteller hat im ersten Quartal 2021 bei einem etwas höheren Umsatz den Betriebsgewinn verdoppelt. Der Konzern rechnet nun mit einer Beschleunigung des Wachstums und hebt seinen Ausblick für das laufende Jahr an.
«Wir haben im vergangenen Jahr die Kosten gesenkt und die Effektivität erhöht», erklärte Konzernchef Jan Jenisch am Freitag den Gewinnsprung. «Das hat zusammen mit der Erholung der Nachfrage zu dem sehr guten Jahresstart geführt.» Jenisch sieht auch keine Einschränkungen mehr durch die Pandemie: «Fast in jedem Land wurde die Baubranche als systemrelevant bewertet.»
Der Umsatz des Konzerns wuchs von Januar bis März um 1,3 Prozent auf 5,36 Milliarden Franken. Bereinigt um Verkäufe, Zukäufe und Währungen, wurde ein Plus von 7,4 Prozent erreicht. Damit hat sich der Wachstumskurs nach einem Rückschlag im ersten Semester 2020 weiter fortgesetzt. Der Betriebsgewinn EBIT wurde gar auf 528 Millionen Franken verdoppelt.
US-Infrastruktur im Visier
«Wir gehen davon aus, dass sich diese Dynamik durch die Übernahme von Firestone Building Products und die vielen angekündigten staatlichen Konjunkturprogramme beschleunigen wird», betonte CEO Jenisch. Einmal mehr bestätigte er zudem die Absicht, auch durch Ergänzungs-Akquisitionen das Geschäft weiter stärken zu wollen.
Er verwies dabei auch auf das 2 Billionen Franken schwere «Build Back Better»-Programm in den USA, den «National Infrastructure Pipeline»-Plan in Indien oder den Infrastrukturplan Grossbritanniens im Volumen von 800 Millionen Franken. Mit ersten spürbaren Auswirkungen des Investitionsprogramms von Präsident Joe Biden rechnet Jenisch ab dem zweiten Halbjahr.
Mehr Betriebsgewinn erwartet
Mit Blick nach vorne rechnet LafargeHolcim mit einer Fortsetzung des Trends. «Unser Ausblick ist sehr positiv und wir rechnen mit einer Fortsetzung der Wachstumsdynamik. Die Profitabilität wird sich weiter überproportional entwickeln», ist der Konzernchef überzeugt.
Beim bereinigten EBIT auf vergleichbarer Basis wird neu mit einem Wachstum von mindestens 10 Prozent gerechnet. Bislang hatte das Unternehmen ein Plus von 7 Prozent in Aussicht gestellt.
Der Konzern rechnet damit, die eigentlich für das kommende Jahr gesetzten Ziele («Strategie 2022» genannt) bereits ein Jahr früher zu erreichen. Dazu zählt auch ein Wachstum beim Umsatz auf vergleichbarer Basis von 3 bis 5 Prozent. «Wir sind gestärkt aus der Krise hervorgegangen und sehr froh, dass wir unsere Ziele bei der Effektivität früher als geplant erreichen werden.»
Die Zahlen des Unternehmens lagen deutlich über den Erwartungen der Analysten. Die starken Aufschläge zu Handelsbeginn schmolzen im Tagesverlauf jedoch spürbar ab und zu Handelsschluss notieren die Aktien bei 56,85 Franken nur noch 0,2 Prozent fester. (awp/mc/ps)