Jona – Für den Zementkonzern LafargeHolcim ist ein Verkauf auf den Philippinen geplatzt. Eine 85,7-Prozent-Beteiligung an Holcim Philippines sollte eigentlich an die San Miguel Corporation gehen.
Die Philippinische Wettbewerbsbehörde habe die Transaktion jedoch nicht im vorgegebenen Zeitrahmen genehmigt mit der Konsequenz, dass die Vereinbarung verfallen sei, teilte LafargeHolcim am Montag mit.
Im Mai 2019 hatte die Gesellschaften eine Verkaufsvereinbarung abgeschlossen – allerdings vorbehaltlich behördlicher und regulatorischer Genehmigungen. Damals wurde die Tochter auf 100-Prozent-Basis mit 2,15 Milliarden US-Dollar bewertet. Der Abschluss der Transaktion war ursprünglich einmal für das vierte Quartal 2019 geplant gewesen.
Auch die Aktivitäten von LafargeHolcim in Indonesien und Malaysia/Singapur wurden veräussert.
Betrieb in drei Fabriken wieder aufgenommen
Holcim Philippines habe derweil den Betrieb in drei von vier Zementfabriken bereits wieder aufgenommen und sei gut positioniert, um sich nach der Covid-19-Krise schnell und effizient zu erholen, hiess es am Montag weiter. LafargeHolcim werde sich nun darauf konzentrieren, seine führende Position auf den Philippinen – eines der am schnellsten wachsenden Länder im Raum Asien-Pazifik – weiter auszubauen.
Der Bausektor spiele eine wichtige Rolle, um die Gesellschaft am Laufen zu halten. «Die Teams» hätten sich in der Krise zudem «ausserordentlich» engagiert und an der Bereitstellung von Nahrung, Wasser und anderen lebenswichtigen Produkten für die lokale Bevölkerung sowie medizinischer Schutzausrüstung für Regierungsmitarbeiter beteiligt.
Holcim Philippines weist laut ZKB-Analyst Martin Hüsler eine Marktkapitalisierung von rund 1,0 Milliarden Franken auf und trägt damit rund 4 Prozent zum Konzern bei. Die Philippinen sind aktuell stark von Covid-19 betroffen: Im ersten Quartal habe Holcim Philippines einen Umsatzrückgang von 10 Prozent verzeichnet und einen EBITDA-Rückgang von 30 Prozent.
Aktie verliert
An der Börse stehen die Aktien von LafargeHolcim am Montag im frühen Handel unter Druck und verlieren gegen 10.05 Uhr 1,6 Prozent auf 39 Franken, während der SMI 0,15 Prozent zulegt.
Wegen der Verzögerungen komme die Absage zwar nicht ganz überraschend, dennoch sei sie eine Enttäuschung, heisst es am Markt zu den News. Dies auch angesichts der hohen Bewertung und der damit eigentlich angestrebten weiteren Entschuldung.