Lalique schliesst das Jahr 2020 mit roten Zahlen ab
Zürich – Das Luxusgüterunternehmen Lalique hat im vergangenen Jahr stark unter den Folgen der Coronapandemie gelitten und unter dem Strich rote Zahlen geschrieben. Im zweiten Halbjahr konnte das Unternehmen den Umsatzrückgang allerdings wieder etwas abschwächen.
Der Umsatz sank im Gesamtjahr um 23 Prozent auf 110,7 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Im ersten Semester 2020 hatte er noch 30 Prozent unter Vorjahr gelegen. Nach Ende der ersten weltweit verhängten Lockdowns im Frühjahr 2020 hätten sich die Umsatztrends vorübergehend verbessert, hiess es im Communiqué. Durch erneute Lockdowns gegen Ende Jahr seien sie aber wieder teilweise geschwächt worden.
Durch Sparmassnahmen und Kurzarbeit habe das tiefe Umsatzniveau zwar teilweise kompensiert werden können. Die Umsatzeinbussen belasteten die Ergebnisseite jedoch stark.
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT belief sich auf -12,6 Millionen Euro gegenüber einem Betriebsgewinn von 1,4 Millionen im Vorjahr. Darin enthalten ist aber auch ein Abschreiber von 4,3 Millionen Euro auf die Kristall-Marke Lalique sowie eine Rückstellung im Zusammenhang mit einem seit Jahren andauernden Rechtsverfahren in Frankreich. Die Rückstellung und Abschreibung ausgenommen, hätte der EBIT laut der Mitteilung noch -5,9 Millionen Euro betragen, heisst es.
Und unter dem Strich gab es einen Reinverlust von 15 Millionen nach einem Gewinn in Höhe von 1,1 Millionen im Vorjahr.
Erneuter Verzicht auf Dividende
Nachdem Lalique bereits im Vorjahr keine Dividende gezahlt hat, schlägt die Geschäftsleitung den Aktionären auch für 2020 einen Dividendenverzicht vor. Zuletzt kamen die Aktionäre für das Jahr 2018 in den Genuss einer Dividende von 0,50 Franken je Aktie.
Das grösste Segment Lalique, in dem das Kristallgeschäft, Parfums und Hotels enthalten sind, verzeichnete einen Umsatzrückgang von 19 Prozent auf 65,9 Millionen Euro. Die beiden Hauptbereiche – das Parfüm- und das Kristallgeschäft – konnten die deutlichen Umsatzrückgänge im ersten Halbjahr teilweise wettmachen, dies auch durch höhere Umsätze über Onlinekanäle. Der EBIT kam durch die beiden ausserordentlichen Faktoren bei -6,6 Millionen zu liegen und übertraf damit den Vorjahreswert von -6,9 Millionen.
Der Umsatz beim Sonnencrèmegeschäft Ultrasun nahm um 32 Prozent auf 14,8 Millionen Euro ab, was nebst den Einschränkungen im Handel auch auf die eingeschränkten Reisemöglichkeiten zurückgeführt wird. Ultrasun erzielte einen Betriebsgewinn von 0,9 Millionen (VJ 4,1 Mio).
Die Whisky-Destillerie The Glenturret verzeichnete coronabedingte einen Umsatzrückgang um 30 Prozent auf 1,3 Millionen, wie es weiter heisst. Der Betriebsverlust betrug 2,5 Millionen nach einem Verlust von 1,8 Millionen im Vorjahr.
Mittelfristziele 2-3 Jahre verschoben
Die Entwicklung der Coronapandemie und deren Auswirkungen auf das wirtschaftliche Umfeld und das Geschäft von Lalique blieben weiter mit Unwägbarkeiten verbunden, heisst es. Lalique erwartet aber, dass die Impfprogramme die Situation verbessern dürften.
Im ersten Quartal 2021 verzeichnete Lalique laut den Angaben eine vor dem Hintergrund der andauernden Coronasituation solide Umsatzentwicklung mit Wachstum gegenüber der Vorjahresperiode. Für das Gesamtjahr dürfte der Umsatz gegenüber 2020 im zweistelligen Prozentbereich wachsen, trotzdem aber noch leicht unter dem Vorkrisenniveau zu liegen kommen.
Die Erreichung der mittelfristigen Ziele von einer EBIT-Marge im Bereich von 9 bis 11 Prozent und einem mittleren einstelligen Wachstum dürften laut dem Communiqué durch die Pandemie um 2 bis 3 Jahre nach hinten verschoben werden. (awp/mc/ps)