Zug – Landis+Gyr bestätigt seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2018/19. Gleichzeitig werden neue Mittelfristziele für den Zeitraum bis 2021 formuliert und ein Aktienrückkaufprogramm lanciert. Weiterhin sieht sich das Unternehmen mit Problemen bei der Beschaffung von Komponenten konfrontiert, allerdings in geringerem Mass als zuletzt.
Der bisherige Ausblick für das Ende März endende Geschäftsjahr 2018/19 wird bestätigt. Demnach geht der Anbieter von Energiemanagement-Lösungen unverändert von einem Umsatzwachstum zwischen einem und 3 Prozent aus, wie er am Dienstag anlässlich eines Investorentags mitteilte. Im Oktober hatte Landis+Gyr die Prognosen allerdings reduziert – zuvor waren noch 3 bis 6 Prozent angepeilt worden. Für den bereinigten operativen Gewinn EBITDA werden nach wie vor 217 bis 237 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Davor hatte die Zielspanne bei 222 bis 232 Millionen gelegen.
Lieferkette dank Straffung besser im Griff
Landis+Gyr hatte die Finanzgemeinde bereits im Oktober darauf vorbereitet, dass das erste Jahreshälfte schwächer ausfallen dürfte als die zweite. Das Unternehmen kämpft mit Lieferengpässen bei den Komponenten, welche bereits das vorhergehende Geschäftsjahr belastet hatten. Zwar solle das zweite Halbjahr stärker ausfallen, hiess es im Oktober. Allerdings bleibe die Situation bezüglich der Lieferkette herausfordernd und führe zu grösserer Unsicherheit als normalerweise.
CEO Richard Mora bestätigte am Dienstag diese Einschätzung vom letzten Herbst. «Die Situation wird schwierig bleiben, auch im kommenden Geschäftsjahr 2019/20», sagte er vor den Medien. «Wir können mittlerweile aber besser damit umgehen», fügte er an. Die Zulieferkette ist gemäss Mora gebündelt worden, so dass sich die Probleme auf fünf bis sechs Zulieferer beschränken. Zuvor habe das Unternehmen mit bis zu 100 Zulieferern Schwierigkeiten gehabt.
Aktienrückkauf über bis zu 100 Mio Dollar
Um die Erträge für die Aktionäre zu erhöhen und auch um den tiefen Aktienpreis zu nutzen, wird ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 100 Millionen US-Dollar oder 8 Prozent der ausgegebenen Aktien lanciert. Das Programm wird voraussichtlich am 30. Januar 2019 beginnen und dauert maximal 36 Monate. Finanziert wird das Aktienrückkaufprogramm durch den freien Cashflow und zusätzliche Schulden. Ergänzungsakquisitionen sollen trotz des Aktienrückkaufs jederzeit möglich sein. Mora verwies darauf, dass das Programm auch jederzeit gestoppt werden könne.
Der Rückkauf der Aktien erfolgt aus den Kapitaleinlagereserven und über die erste Handelslinie an der SIX Swiss Exchange zum Zweck einer Kapitalherabsetzung. Vorbehalten bleibt die Zustimmung durch die Generalversammlung.
Für Margenziel auf Kurs
Darüber hinaus definiert Landis+Gyr neue Mittelfristziele für den Zeitraum bis 2021. Demnach soll der Umsatz jedes Jahr im mittleren einstelligen Prozentbereich zunehmen, während die EBITDA-Marge auf 13,5 bis 14,5 Prozent ansteigen soll. Die erwirtschafteten freien Mittel sollen jährlich bei über 150 Millionen US-Dollar liegen.
Anlässlich des Börsengangs bei der Rückkehr an die Schweizer Börse im Jahr 2017, wurde noch ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. «Ja, wir sind etwas vorsichtiger geworden», sagte Finanzchef Jonathan Elmer. Der Fokus habe sich aber Richtung einer besseren Qualität der Margen verschoben.
Mit der Verbesserung der um Sondereffekte bereinigten operativen Marge sieht sich Elmer «auf Kurs», nachdem im ersten Semester 2018/19 bereits ein Wert von 12,5 Prozent erreicht worden war. Er begründet seine Zuversicht mit dem Umstand, dass das Unternehmen in den Regionen Europa/Naher Osten/Afrika und Asien/Pazifik in die Gewinnzone zurückgekehrt sei. (awp/mc/ps)