Landis+Gyr verzeichnet 2020/21 markanten Umsatzrückgang und hohen Verlust
Zug – Der Anbieter von Energiemanagement-Lösungen Landis+Gyr hat im Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende März) einen deutlichen Umsatzrückgang erlitten. Wegen einem hohen Abschreiber auf Goodwill resultierte überdies ein massiver Verlust.
Konkret ging der Umsatz um 20,1 Prozent auf 1,36 Milliarden US-Dollar zurück, wie Landis+Gyr am Mittwoch bekanntgab. Die Verkäufe lagen damit ungefähr in der Mitte der vom Unternehmen zuletzt im Januar bestätigten Bandbreite von 1,3 bis 1,4 Milliarden US-Dollar. Im zweiten Semester hat sich dabei die Situation etwas verbessert. Das Umsatzminus in den letzten sechs Monaten lag noch bei 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Von den Regionen büssten Amerika und EMEA jeweils klar über 20 Prozent an Umsatz ein, wogegen in Asien/Pazifik eine Zunahme im tiefen einstelligen Prozentbereich gelang.
Der Auftragseingang belief sich auf 1,30 Milliarden Dollar, was einem währungsbereinigten Rückgang von 6,2 Prozent sowie einem Book-to-Bill-Verhältnis von 0,96 entspricht. Der Rückgang des Auftragseingangs wird vor allem auf die Pandemiekrise sowie auf regulatorische Verzögerungen bei Projektgenehmigungen in den USA zurückgeführt.
Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn EBITDA lag mit 139,6 Millionen Dollar um über 40 Prozent unter dem Vorjahreswert, die entsprechende Marge verringerte sich gleichzeitig um 3,7 Prozentpunkte auf 10,3 Prozent.
Hoher Verlust wegen Abschreiber auf US-Geschäft
Unter dem Strich resultierte indes wegen eines hohen Abschreibers ein Verlust von 392,4 Millionen US-Dollar, nach einem Gewinn von 113 Millionen im Jahr davor.
Aufgrund von Covid hatte Landis+Gyr die Geschäftsaussichten der massgeblichen Geschäftseinheiten des Konzerns umfassend überprüft. Infolge dessen kam es zu einer nicht-Cash wirksamen, einmaligen Wertminderung des Goodwills des Americas-Geschäfts in Höhe von rund 400 Millionen US-Dollar, wie Landis+Gyr bereits an einem Investorentag im Januar wissen liess. Der abgeschriebene Goodwill stammt aus der Übernahme von Landis+Gyr durch Toshiba im Jahr 2011.
Umsatz und Betriebsergebnis haben nun am oberen Ende der Erwartungen der Analysten gelegen, der Reinverlust fiel indes noch etwas höher aus als vorhergesagt.
Leicht höhere Dividende
Trotz des Verlustes will das Unternehmen die Dividende gegenüber dem Vorjahr um 10 Rappen auf 2,10 Franken je Aktie erhöhen. Wegen der Unsicherheiten um Corona hatte Landis+Gyr im Vorjahr allerdings den Entscheid zur Auszahlung einer Dividende von 2 Franken bis im Herbst verschoben. Das Aktienrückkaufprogramm 2019 bis 2022 bleibt weiterhin ausgesetzt.
Für das Geschäftsjahr 2021/22 wird ein Nettoumsatzwachstum zwischen 7 und 11 Prozent in Aussicht gestellt, dass hauptsächlich von der Region EMEA getragen werden soll. Darüber hinaus wird eine bereinigte EBITDA-Marge von 9,0 bis 10,5 Prozent erwartet sowie ein freier Cashflow im Bereich von 80 bis 100 Millionen Dollar. (awp/mc/pg)