Toshiba-Präsident Norio Sasaki.
Zug – Das Energietechnik-Unternehmen Landis+Gyr wird – wie schon länger spekuliert – vom japanischen Technologieunternehmen Toshiba übernommen. Der Kaufpreis von 2,3 Mrd USD wird in Bar ausgerichtet, wie Landis+Gyr am Donnerstag mitteilt. Mit der Übernahme entstehe ein neuer Weltmarktführer für intelligente Stromversorgungsnetze, so genannte Smart Grids.
Toshiba will die Marke Landis+Gyr beibehalten und weiter stärken. Ein Stellenabbau oder Restrukturierungen seien im Zuge der Übernahme nicht vorgesehen. Neuer CEO von Landis+Gyr wird Andreas Umbach. Der bisherige operative Chef, Cameron O’Reilly, steht bis zum Abschluss der Transaktion als Executive Deputy Chairman zur Verfügung. Danach wird er Toshiba beim weiteren Ausbau des Smart Grid-Geschäfts unterstützen und «andere private Interessen» wahrnehmen. O’Reilly ist Gründer der Investmentgruppe, welche den Auf- und Ausbau von Landis+Gyr über die vergangenen neun Jahre vorangetrieben hat.
Vorteile auf beiden Seiten
Die Akquisition werde allen Stakeholdern beider Unternehmen Vorteile erschliessen, schreibt Landis+Gyr. Den Energieversorgern eröffne sich ein breiteres Angebot, während Landis+Gyr zusätzliche finanzielle Flexibilität und Zugang zu Entwicklungsressourcen sowie neuen Technologien der Toshiba Corporation erhalte. Toshiba als Eigentümerin biete zudem den Mitarbeitenden von Landis+Gyr Sicherheit und Stabilität.
Aquisition soll in Q3 abgeschlossen sein
Die Akquisition unterliegt der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden und der Erfüllung weiterer üblicher Abschlussbedingungen und soll im dritten Quartal 2011 vollständig abgeschlossen sein. Den Verkaufsprozess führen die Credit Suisse und Lazard, während die Deutsche Bank und Goldman Sachs den Aktionären von Landis+Gyr in verschiedenen Finanzfragen zur Seite stehen. Landis+Gyr mit Sitz in Zug erwirtschaftete in den letzten 12 Monaten per März 2011 einen Umsatz von 1,59 Mrd USD und einen normalisierten EBITDA von 215 Mio USD. (awp/mc/ss)