Laufschuhfirma On bleibt auf Wachstumskurs
Zürich – On Running hat im dritten Quartal einen deutlich höheren Umsatz und Gewinn ausgewiesen. Auch künftig will der Laufschuhhersteller stark zulegen. Auf die Ausschüttung einer Dividende müssen die Aktionäre wohl aber vorerst verzichten.
«Für uns war besonders wichtig, dass das Wachstum konsistent aus allen Regionen kam», sagte Co-CEO und Finanzchef Martin Hoffmann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Keine Region sei im dritten Quartal weniger als 50 Prozent gewachsen.
Konkret stieg der Umsatz von Juli bis September um 68 Prozent auf 218 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn (adj. EBITDA) avancierte in gleichem Masse auf 37,9 Millionen Franken, und unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 12,9 Millionen (+60%).
Damit kann das Unternehmen sein hohes Wachstumstempo beibehalten. Bereits von 2018 bis 2020 war On durchschnittlich pro Jahr um rund zwei Drittel gewachsen.
China birgt grösstes Umsatzpotenzial
Besonders stark war das Wachstum mit einem Plus von 80 Prozen in den USA. Die Marke «On» sei in den USA sehr gefragt, so Hoffmann. Dies gelte für das ganze Land – von New York, wo On kürzlich einen Flagship-Store eröffnete, bis an die Westküste.
In Europa wuchs das Unternehmen derweil um rund 50 Prozent, wobei das Wachstum auf verschiedene Länder verteilt gewesen sei. Das grösste Potenzial dürfte aber in Asien und insbesondere China liegen, wo das Unternehmen jüngst ebenfalls einen Flagship-Store eröffnet hat. Hoffmann bezeichnet China als klar wichtigsten Markt. Dieser berge das mit Abstand grösste Umsatzpotenzial.
Das breite Wachstum in vielen Ländern und Kontinenten zeige, dass sich die Abhängigkeit vom Heimmarkt Schweiz über die Jahre verringert habe, so Hoffmann weiter
Weiterhin deutliches Wachstums erwartet
Wegen coronabedingter Schliessungen von Fabriken in Vietnam ist On allerdings weiterhin von Lieferengpässen und höheren Luftfrachtkosten betroffen. Dies dürfte wohl auch im ersten Halbjahr 2022 der Fall sein. Die wichtige Nachricht sei aber, dass seit November alle Produktionsstätten wieder in Betrieb seien, so Hoffmann.
Für das Gesamtjahr 2021 rechnet On denn auch mit einem Umsatz von 710 Millionen Franken (+67% vs. 2020) und einem adj. EBITDA von 92 Millionen (+85%). 2022 soll der Umsatz dann bereits 960 Millionen betragen und der EBITDA 125 Millionen.
Für beide Jahre wird somit eine adj. EBITDA-Marge von 13,0 Prozent in Aussicht gestellt. Darüber hinaus macht das Unternehmen derzeit keine Prognosen. Hoffmann sieht das dritte Quartal mit einer Marge von 17,4 Prozent aber als Indiz dafür, dass sich die Profitabilität darüber hinaus weiter verbessern könnte.
Vorerst wohl keine Dividende
Auf eine Dividende müssen die Aktionäre aber vorerst wohl verzichten. Die Unternehmensleitung plant derzeit keine Ausschüttungen und will das mit dem Börsengang eingenommene Geld vor allem für Wachstumsinitiativen – insbesondere im Bereich Innovation – nutzen, wie Hoffmann erklärt. Letztendlich liege der Entscheid über eine Dividende beim Verwaltungsrat.
Von einer Zweitkotierung in der Schweiz will Hoffmann derweil nach wie vor nichts wissen. Das sei weiterhin kein Thema. (awp/mc/ps)