Leicht weniger Konkurse und finanzielle Verluste im Jahr 2016
Neuenburg – Die Zahl der Konkurseröffnungen ist im Jahr 2016 gegenüber 2015 zurückgegangen. Der Gesamtbetrag der finanziellen Verluste aus ordentlichen und summarischen Konkursverfahren ist ebenfalls gesunken. Die Zahl der Zahlungsbefehle ist hingegen weiter angestiegen. Dies geht aus den jüngsten Ergebnissen der Betreibungs- und Konkursstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor.
Im Jahr 2016 wurden 12’927 Eröffnungen von Firmen- und Privatkonkursverfahren nach Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG) verzeichnet. Dies sind 89 Fälle weniger als im Vorjahr (–0,7%). Dieser leichte Rückgang ist hauptsächlich auf die gesunkene Anzahl Konkurse von nicht im Handelsregister eingetragenen (juristischen und natürlichen) Personen zurückzuführen (104 Fälle weniger als 2015; –1,5%). Die Konkurse von im Handelsregister eingetragenen Personen haben dagegen zugenommen (+15 Fälle; +0,2%). In diesen Zahlen nicht enthalten sind Konkursverfahren in Fällen von Gesellschaftsauflösungen aufgrund von Mängeln in der Organisation (Art. 731b OR).
Unterschiedliche Entwicklung je nach Region
Der schweizweite leichte Rückgang bei den Konkurseröffnungen im Vergleich zu 2015 ist namentlich auf die Rückgänge in der Zentralschweiz (–94 Fälle; –9,9%), in der Nordwestschweiz (–56 Fälle; –3,3%) und im Tessin (–23 Fälle; –3,3%) zurückzuführen. In den übrigen Regionen zeigt sich eine andere Entwicklung: Während in der Ostschweiz (+65 Fälle; +4,7%) und in der Genferseeregion (+60 Fälle; +1,7%) eine Zunahme verzeichnet wurde, ist die Zahl der Konkurseröffnungen im Espace Mittelland und in der Grossregion Zürich gegenüber 2015 praktisch unverändert geblieben.
Auf kantonaler Ebene ist ebenfalls eine uneinheitliche Entwicklung auszumachen. Die Schweizer Kantone spalten sich in zwei Gruppen: Vierzehn Kantone registrierten zwischen 2015 und 2016 einen Konkursrückgang, während zwölf Kantone eine Zunahme bei den Konkursen verbuchten. Den deutlichsten Rückgang wies der Kanton Solothurn auf (81 Fälle weniger als 2015; –17,2%), während der Kanton Bern in absoluten Zahlen die markanteste Zunahme hinnehmen musste (+127 Fälle; +8,6%).
Finanzielle Verluste nehmen ab
Nach zwei Wachstumsjahren gingen die finanziellen Verluste, die aus ordentlichen und summarischen Konkursverfahren entstehen (inklusive jener aufgrund von Auflösungen gemäss Art. 731b OR), im Jahr 2016 insgesamt zurück. Während es 2015 noch knapp 2,9 Milliarden Franken waren, belief sich dieser Betrag im Jahr 2016 auf weniger als 2,6 Milliarden Franken. Dies entspricht einer Abnahme von 11,4 Prozent. Ebenfalls zurückgegangen ist die Zahl der geschlossenen ordentlichen und summarischen Konkursverfahren. 2016 wurden insgesamt 5475 Fälle abgeschlossen, das sind 106 Fälle weniger als noch 2015 (–1,9%).
Rekordwert bei den Zahlungsbefehlen
Im Gegensatz zu den Konkurseröffnungen und finanziellen Verlusten stieg die Zahl der Zahlungsbefehle bereits im neunten Jahr in Folge. 2016 registrierten die kantonalen Betreibungs- und Konkursämter mit 2’938’650 Fällen einen Rekordwert. Nie zuvor wurden so viele (juristische und natürliche) Personen betrieben. (BFS/mc/ps)