Neuenburg – Im Jahr 2011 wurden in der Schweiz 11’073 Konkurseröffnungen verzeichnet . Dies entspricht einem Rückgang von 1,3 Prozent im Vergleich zu 2010. Die Verluste aus Abschlüssen von Konkursverfahren sind im gleichen Zeitraum um 3,1 Prozent angestiegen. Zudem wurden 2011 rund 2,7 Millionen Zahlungsbefehle ausgestellt, d.h. 1 Prozent mehr als im Vorjahr.
2011 wurden 11’073 Konkurse gegen natürliche oder juristische Personen eröffnet. Gegenüber 2010 bedeutet dies einen Rückgang von 145 Fällen (-1,3%) und entspricht der ersten Abnahme innerhalb von zehn Jahren, die 1 Prozent übersteigt. Wie schon in den Vorjahren entfiel rund die Hälfte der in der Schweiz eröffneten Konkurse auf die vier folgenden Kantone: Zürich (1491, 13,5%), Waadt (1458, 13,2%), Bern (1332, 12%) und Genf (1280, 11,6%).
Uneinheitliche Entwicklung in den Kantonen
Auf kantonaler Ebene verlief die Entwicklung zwischen 2010 und 2011 uneinheitlich. In 11 Kantonen blieb die Zahl der Konkurseröffnungen stabil (plus/minus 10 Einheiten), in 9 Kantonen war sie rückläufig und in den 6 übrigen Kantonen stieg sie an. Die stärksten Rückgänge wurden in den Kantonen Zürich (-97, -6,1%) und Genf (-89, -6,5%) verzeichnet, die stärkste Zunahme registrierte der Kanton Bern (+95, +7,7%).
Nahezu die Hälfte der Fälle (48,1%) betreffen Konkurseröffnungen gemäss dem Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG) gegen im Handelsregister (HR) eingetragene Unternehmen. Die aufgrund von Ausschlagung der Erbschaft eröffneten Verfahren sowie weitere Konkurse von Personen gemäss SchKG entsprechen 42 Prozent respektive 9,9 Prozent.
Leichter Anstieg der Gesamtverluste
2011 belief sich die Zahl der Abschlüsse von Konkursverfahren (Gesellschaftsauflösungen nach Art. 731b OR inklusive) auf 11’924 Einheiten, verglichen mit 11’725 im Jahr 2010 (+199, +1,7%). Hier ist hervorzuheben, dass die 2011 erledigten Fälle nicht nur im Berichtsjahr eröffnete Verfahren betreffen, sondern auch solche aus Vorjahren.
Schweizweit betrug im Jahr 2011 das Total der Verlustsumme aus ordentlichen und summarischen Konkursverfahren 2,1 Milliarden Franken, d.h. 63,8 Millionen mehr (+3,1%) als 2010. Diese Summe ist zwar seit 2010 leicht angestiegen, entspricht aber lediglich 45,2 Prozent der im Jahr 2004 verzeichneten Rekordverluste.
Wie schon im Vorjahr verbuchte der Kanton Waadt mit 318,2 Millionen Franken die grössten Verluste, gefolgt von den Kantonen Tessin (279,7 Millionen), Genf (245,5 Millionen) und Zürich (183 Millionen).
Stabilität bei den Betreibungen
2011 wurden rund 2,7 Millionen Zahlungsbefehle, die den Beginn einer Betreibungshandlung bilden, ausgestellt (+1% im Vergleich zum Vorjahr). In über 1,4 Millionen Fällen, in denen keine Begleichung der Schuld erfolgt war, wurden Pfändungen von Vermögenswerten der Schuldner vollzogen (-0,8% gegenüber 2010). Die Zahl der Verwertungen stieg zwischen 2010 und 2011 von 534’714 auf 527’941 (-6’773, -1,3%). (BFS/mc/pg)