Plan-les-Ouates – Der Komponentenhersteller Lem bekommt die ersten Anzeichen einer weltweiten Konjunkturabschwächung zu spüren. Der Umsatz wächst zwar noch, jedoch sind die Bestellungen zurückgegangen. Mit Blick auf die unsichere Wirtschaftslage hat das Management die Umsatzvorgabe für das Gesamtjahr leicht gesenkt.
Bei den Genfern gingen im dritten Quartal (Oktober bis Dezember) Aufträge im Wert von 72,6 Millionen Franken ein. Das sind 7,7 Prozent weniger als noch in der Vorjahresperiode. Der Umsatz stieg gleichzeitig um 4,5 Prozent auf 76,1 Millionen, wie Lem am Freitag mitteilte. Die Book-to-Bill-Ratio zeigt nun mit einem Wert von 0,95 einen rückläufigen Markt an. Vor Jahresfrist lag die Kennzahl noch bei 1,05.
Der Betriebsgewinn erhöhte sich derweil auf Stufe EBIT um 4,3 Prozent auf 15,2 Millionen Franken. Und unter dem Strich verblieb ein zum Vorjahr unveränderter Reingewinn von 11,6 Millionen.
Mit den vorgelegten Quartalszahlen hat das Unternehmen die Analysten-Schätzungen mit dem Umsatz und EBIT übertroffen. Im Durchschnitt (AWP-Konsens) wurde im Quartal ein Umsatz in Höhe von 75,6 Millionen Franken erwartet und ein EBIT von 14,5 Millionen.
Wachstum schwächt sich ab
Im Verlauf des Jahres hat sich das Wachstum spürbar abgeschwächt. Während die Gruppe im ersten Halbjahr noch mit 11 Prozent im Umsatz zulegen konnte, nahmen die Verkäufe nach neun Monaten noch um 8,9 Prozent zu. Dabei habe man im grössten Markt China eine erste konjunkturelle Eintrübung festgestellt, hiess es.
Im Industriesegment ging der Umsatz in China in den ersten neun Monaten um 4,3 Prozent zurück, während die Einheit insgesamt um 5,1 Prozent zulegen konnte. Wachstumsraten von gut 10 Prozent erreichte Lem in Europa und Nordamerika.
Umweltfreundliche Autos
In der kleineren Sparte Automobil profitiert Lem vom steigenden Elektrifizierungstrend der Automobilindustrie. Der Umsatz im Geschäft mit umweltfreundlichen Automobilen kletterte nach neun Monaten um gut 50 Prozent in die Höhe, jener mit konventionellen Autos ging hingegen um 11 Prozent zurück. Insgesamt ging der Umsatz um rund einen Viertel in die Höhe. Allerdings zeigten sich auch hier in China gewisse Anzeichen einer Abschwächung, schreibt Lem.
Im Ausblick schlägt das Management etwas vorsichtigere Töne an. Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr hat man leicht auf 315-320 Millionen Franken von bislang 320 Millionen reduziert. Die globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten hätten zugenommen, hiess es in der Begründung. Zudem werde das Geschäft im vierten Quartal durch die Ferien während des chinesischen Neujahrsfests wohl negativ beeinträchtigt.
Auf Stufe EBIT belässt Lem hingegen die Prognose für die Marge bei «etwa 20 Prozent». Im Gesamtjahr 2017/18 wurde eine Marge von 20,5 Prozent erreicht und im laufenden Jahr steht sie nach neun Monaten bei 20,7 Prozent. (awp/mc/ps)