Lem hält 2016/17 Wachstumskurs und steigert Gewinn

François Gabella

LEM-CEO François Gabella. (Foto: LEM)

Zürich – Der Elektronikkomponenten-Hersteller Lem hat im per Ende März beendeten Geschäftsjahr 2016/17 den Wachstumskurs der vergangenen Jahre gehalten und den Umsatz erneut leicht gesteigert. Der Auftragseingang zog dank eines unerwartet starken vierten Quartals überproportional zum Umsatz an und auch die Gewinnziffern verbesserten sich auf hohem Niveau. Die Dividende wird auf dem Vorjahresniveau stabil belassen, die Ausschüttungsquote liegt dennoch bei knapp 90%. An der Börse ziehen die Aktien kräftig an.

Der Auftragseingang legte um 5,2% auf 256,5 Mio CHF zu und der Umsatz um 1,2% auf 264,5 Mio. Wechselkursbereinigt ergab sich beim Umsatz ein Plus von 1,0%, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Die Book-to-bill-ratio verbesserte sich damit auf 1,03.

Trotz des unbeständigen Geschäftsklimas könne man auf ein weiteres positives Jahr zurückblicken, sagte CEO Francois Gabella an der Bilanzmedienkonferenz. Bei gestiegenen Investitionen in künftiges Wachstum seien hohe Margen erzielt worden. Im vierten Quartal sei zudem eine Verbesserung der Marktverhältnisse eingetreten, was zu einem hohen Auftragseingang im Quartal geführt habe. Während das Geschäft in Europa und China rückläufig gewesen sei, hätten Nordamerika und der Rest Asiens ein robustes Wachstum verzeichnet.

Marge erneut über 20%
Das operative Ergebnis auf Stufe EBIT verbesserte sich im Gesamtjahr um 5,5% auf 55,8 Mio CHF und die entsprechende Marge um 90 Basispunkte auf 21,1%. Der Reingewinn zog um 2,5% auf 44,6 Mio CHF an. Als Dividende soll zum Vorjahr unverändert ein Betrag von 35 CHF ausbezahlt werden, was mit einer Ausschüttungsquote von knapp 90% der Dividendenpolitik entspricht, deutlich mehr als 50% des konsolidierten Reingewinns auszuschütten.

Von den beiden Segmenten verzeichnete das grössere Industriesegment im Gesamtjahr einen leichten Umsatzrückgang um 0,4% auf 214,3 Mio CHF. Der hohe Auftragseingang und die Book-to-bill-ratio von über 1 seien indes ein Hinweis auf eine zunehmende Dynamik. Die EBIT-Marge wurde trotz des nur knapp gehaltenen Umsatzes um 50 Basispunkte auf 20,5% ausgebaut.

Im kleineren Automobilsegment kletterte der Umsatz dagegen um gut 8% auf 50,2 Mio CHF, dies vor allem dank einem starken Wachstum in Europa und Asien. Entsprechend zog auch die EBIT-Marge auf 23,5% um über 2 Prozentpunkte an. Nebst dem Volumeneffekt seien dafür auch ein günstiger Produktemix sowie die effiziente Organisation verantwortlich, hiess es.

Keine Prognose für 2017/18 – aber Zuversicht
Für das Geschäftsjahr 2017/18 macht das Unternehmen keine konkreten Prognosen. CEO Francois Gabella zeigt sich für die Zukunft relativ zuversichtlich. «Insgesamt zeigt sich ein ziemlich gutes Bild», sagte er vor den Medien.

Positiv hob er dabei die Geschäftsfelder Drives & Welding sowie Green Cars hervor sowie regional gesehen Nordamerika und Asien ohne China. Eher skeptisch zeigte er sich mit Blick auf die Geschäftsbereiche Traktion und erneuerbare Energien sowie für China und Europa. Im grösseren der zwei Segmente, Industrie, macht Gabella indes aber insgesamt ein «gutes Momentum» aus. Dies zeige auch die Book-to-bill-ratio von über 1.

Ob das Unternehmen im angelaufenen Geschäftsjahr aber wachsen werde und allenfalls in welchem Umfang, wollte Gabella nicht prognostizieren. Denn es sei nicht sicher, ob die Wirtschaft auf dem aktuellen Niveau weiterlaufen werde. Ausserdem sei der Bestellungseingang saisonal beeinflusst und das Geschäft im Bereich der «Green Cars» recht volatil. «Wir sehen positive Zeichen und gehen auch davon aus, dass die Geschäfte in China wieder anziehen werden. Es dürfte kaum zu einer Explosion kommen, Wachstum scheint im laufenden Jahr aber möglich», so sein Fazit.

An der Börse finden die Zahlen von Lem Zuspruch. Die Aktie schloss in einem knapp negativen Gesamtmarkt um 6,4% höher. (awp/mc/upd/ps)

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