François Gabella, CEO LEM.
Plan-les-Ouates – Die Lem-Gruppe hat im ersten Quartal 2012/13 (per 30.06.) trotz anhaltend schwieriger Bedingungen von einem Lageraufbau der Kunden und der eingeführten Kostenkontrolle profitiert. So wird der Auftragseingang mit 60,7 Mio CHF ausgewiesen, was gegenüber dem Vorjahresquartal einem Anstieg um knapp 23% entspricht. Der Umsatz sank indessen um 6,7% auf 63,1 Mio CHF und der operative EBIT um 2,1% auf 11,4 Mio. Hingegen stieg der Reingewinn um 48% auf 10,7 Mio, wie der Hersteller von Elektronik-Komponenten am Dienstag mitteilte.
Gegenüber dem Vorquartal wuchs der Umsatz um 13% und der operative EBIT um knapp 42%. Die Book-to-bill-ratio betrug 0,96, nach 0,73 im Vorjahr. Die operative EBIT-Marge erreicht in der Berichtsperiode 18,0%, verglichen mit 14,4% im Vorquartal bzw. 17,1% im Vorjahresquartal. Damit liegt die operative EBIT-Marge im vom Management angestrebten Zielband von 15-20%.
Deutlich über den Erwartungen
Mit den vorgelegten Zahlen hat Lem die AWP-Konsensschätzungen deutlich übertroffen. Analysten hatten im Durchschnitt einen Umsatz von 58,0 Mio CHF, einen operativen EBIT von 8,9 Mio und einen Reingewinn von 7,4 Mio erwartet.
«Die weltweite wirtschaftliche Unsicherheit beeinträchtigt unsere Geschäftsentwicklung und der Wettbewerbsdruck bleibt hoch», wird CEO François Gabella in der Mitteilung zitiert. Dennoch sei sowohl im Industrie- als auch Automobilsegment Wachstum verzeichnet worden, wobei Asien, insbesondere China, und Nordamerika am meisten dazu beigetragen hätten.
Lagerbestände aufgebraucht
In den vergangenen Quartalen haben laut Mitteilung viele Kunden ihre Lagerbestände aufgebraucht. Aus diesem Grund sei im Berichtsquartal in einigen Geschäften ein Wiederanstieg des Auftragseingangs sowie des Umsatzes verzeichnet worden. «Dieses Wachstum und unsere strikten, im Geschäftsjahr 2011/12 eingeführten Kostenkontrollmassnahmen trugen zur verbesserten EBIT-Marge bei. In den kommenden Quartalen erwarten wir weniger positive Effekte vom Auffüllen der Lagerbestände sowie höhere negative Folgen des Wettbewerbsdrucks», so CEO Gabella weiter.
Beschleunigte Entwicklung im Industriesegment
Das Industriesegment legte im Vergleich zum Schlussquartal 2011/12 markant zu. So stieg der Bereichsumsatz in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorquartal um 13% auf 53,5 Mio CHF und der Auftragseingang um knapp 10% auf 51,1 Mio. Der operative EBIT nahm markant überproportional um gut 65% auf 9,9 Mio zu; die entsprechende Marge beläuft sich auf 18,5%. Die grössten Umsatzanstiege wurden dabei in Asien (+41%) verzeichnet, während das Geschäft in Europa stabil blieb. Dennoch ist Europa mit 50% des Umsatzes weiterhin der wichtigste Markt, gefolgt von Asien mit 34%.
Aufgeschlüsselt nach Produktgruppen nahm der Umsatz im Antriebs- und Schweissgeschäft gegenüber dem Vorquartal um 7,5% zu. Das volatile Geschäft «erneuerbare Energien und Stromversorgungen» verzeichnete nach einem starken Rückgang im vergangenen Rechnungsjahr im Berichtquartal einen Aufschwung mit einer Umsatzzunahme um 33% gegenüber dem Vorquartal. Weiter stieg der Umsatz im Traktionsgeschäft um 10%, während der Umsatz im Hochpräzisionsgeschäft um 23% sank, was auf Projektverzögerungen und Zurückstellungen von Lieferungen zurückgeführt wird.
Automobilgeschäft mit mehr Umsatz
Der Umsatz im Automobilsegment betrug im Berichtsquartal 9,6 Mio CHF, was einem Zuwachs um knapp 13% gegenüber dem Schlussquartal 2011/12 entspricht. Der operative EBIT sank indessen nach einem aussergewöhnlichen Ergebnis im Vorquartal um 28% auf 1,5 Mio. Mit 15,5% lag die operative EBIT-Marge indessen über jener des gesamten Geschäftsjahres 2011/12 von 15,0%.
LEM will weiterhin in das Automobilsegment investieren und in der Forschung und Entwicklung zusätzliche Stellen schaffen, um neue Produkte zu lancieren. (awp/mc/pg)