Plan-les-Ouates – Der Elektronikkomponenten-Hersteller Lem hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2023/24 sowohl den Umsatz als auch den Gewinn deutlich gesteigert. Allerdings fielen wie schon im ersten Quartal die Aufträge stark zurück. Zudem gibt sich das Unternehmen beim Blick in die Zukunft zurückhaltend.
Konkret stieg der Umsatz um 12,8 Prozent auf 223,3 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen lag das Plus sogar bei 22,0 Prozent. Hingegen halbierte sich der Auftragseingang fast auf 141,5 Millionen Franken.
Höherer Reingewinn
Bei der Profitabilität lieferte Lem hingegen ab. Der operative Überschuss auf der Stufe EBIT stieg um 12,9 Prozent auf 51,7 Millionen Franken. Die entsprechende EBIT-Marge blieb mit 23,1 Prozent auf Vorjahresniveau. Im ersten Quartal hatte Lem hier nochmals stärkere 23,3 Prozent erzielt. Unter dem Strich stand ein um 23,2 Prozent höherer Reingewinn von 43,4 Millionen. Entsprechend attestiert CEO Frank Rehfeld Lem das beste erste Halbjahr in seiner Geschichte.
Mit den Zahlen hat Lem die Erwartungen der Analysten bei Umsatz, EBIT und Gewinn übertroffen. Beim Auftragseingang hatten die Experten allerdings deutlich mehr erwartet.
EMEA glänzt, China schwächer – Ausblick vorsichtig
Das stärkste Wachstum erzielte das Unternehmen in der Region EMEA mit einem Umsatzplus von gut 47 Prozent. Hingegen war das Umfeld in China herausfordernd und entsprechend sank der Umsatz hier um knapp 17 Prozent. Der Rest von Asien mit Japan und Indien legte derweil um gut 30 Prozent zu. Die Region Amerika zeigte mit fast 6 Prozent ein «solides Wachstum».
Bei den einzelnen Geschäftsbereichen legte der noch kleinste Bereich Track mit einem Umsatzwachstum von fast 55 Prozent deutlich zu. Erneuerbare Energien wuchsen um gut 22 Prozent, gefolgt von Energy Distribution & High Precision mit fast 17 Prozent. Automotive wurde von Lieferengpässen in China gebremst, stieg aber immer noch um fast 7 Prozent. Derweil lag der Bereich Automation knapp 1 Prozent unter dem Vorjahresumsatz, was allerdings insbesondere negativen Währungseffekten geschuldet sei.
Beim Ausblick gibt sich Lem zurückhaltend und blickt nach dem «sehr starken» ersten Semester zusammen mit dem schwächeren Wirtschaftsumfeld in allen relevanten Märkten etwas vorsichtiger auf das zweite Halbjahr. Zwar biete der Auftragsbestand eine solide Basis, das Bestellverhalten der Kunden sei allerdings wieder kurzfristiger geworden – so, wie es vor der Covid-Pandemie der Fall gewesen sei.
Konkret rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2023/24 mit einem Umsatz im Bereich von 420 bis 440 Millionen Franken, die EBIT-Marge soll über 20 Prozent liegen. (awp/mc/pg)