LEM-CEO François Gabella.
Plan-les-Ouates – Die Lem-Gruppe hat im ersten Quartal 2013/14 verglichen mit dem Vorjahresquartal beim Umsatz und Gewinn einen Rückschlag erlitten. Der Auftragseingang hingegen entwickelte sich positiv und auch auf operativer Ebene wurde das Vorjahresresultat übertroffen. Im Ausblick auf das Gesamtjahr zeigt sich der Hersteller von Elektronik-Komponenten wenig konkret.
Der Auftragseingang verbesserte sich im ersten Quartal (per 30.06.) gegenüber dem Vorjahr um 7,2% auf 65,1 Mio CHF. Der Umsatz allerdings ging in der gleichen Zeit um 2,1% auf 61,8 Mio zurück, wie Lem am Dienstag mitteilt. Wechselkursbereinigt beträgt das Umsatz-Minus 1,4%. Das Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz (Book-to-bill-Ratio) kam bei 1,05 nach 0,96 im Vorjahr zu liegen.
Operativ gut unterwegs
Auf operativer Ebene wurde das Vorjahresergebnis deutlich verbessert: Der EBIT stieg nämlich um knapp 17% auf 13,3 Mio. Die entsprechende Marge lag bei 21,5% nach 18,0% in den ersten drei Monaten des Vorjahres. Unter dem Strich verblieb ein um 8,9% tieferer Reingewinn von 9,8 Mio.
Im Vergleich mit dem schwachen Vorquartal zeigt sich allerdings ein positiveres Bild: So stiegen Auftragseingang und Umsatz je um rund 11%. Der EBIT hat sich gar verdoppelt, die entsprechende Marge verbesserte sich um knapp 10 Prozentpunkte. Der Reingewinn schliesslich wurde im Vergleich mit dem direkten Vorquartal knapp veranderthalbfacht (+148%). Das vierte Quartal war von Restrukturierungskosten belastet und fiel entsprechend schwach aus.
China weiterhin grösster Markt
Wie es weiter heisst, habe man im ersten Quartal die erwarteten Trends beobachtet, so Lem-Chef François Gabella in der Mitteilung. «Die Geschäfte in Nordamerika und Asien sind im zweistelligen Bereich gewachsen, während die Geschäfte in Europa weiterhin verhalten verliefen. China bekräftigte seinen Status als grösster Markt für LEM, obwohl auch dort Anzeichen einer Stagnation erkennbar waren», so Gabella.
«Starkes» Industriesegment
Das Industriesegment habe im Berichtsquartal eine «starke» Entwicklung gezeigt, die von saisonalen Faktoren im Bereich erneuerbare Energien und einer guten Nachfrage nach kürzlich lancierten Produkten unterstützt wurde, wie es heisst. Der Umsatz lag mit 53,5 Mio um 12% über dem Vorquartal und stabil im Vorjahresvergleich.
Der Umsatzanstieg sei in China mit plus 63% stark gewesen. Mit einem Umsatzanteil von 44% ist Europa trotz des Rückgangs um 4% weiterhin die wichtigste Region für Lem, heisst es. Klar positiv entwickelte sich der EBIT, der sich mit 12,3 Mio im Vergleich zum Vorquartal verdoppelte (+25% zum Vorjahr).
Umweltfreundliche Autos enttäuschen
Im Automobilsegment habe das Geschäft mit umweltfreundlichen Automobilen enttäuscht. In diesem Bereich verringerte sich der Umsatz um 32%. So stiessen Projekte weiterhin auf technologische Hürden und begrenzte Marktakzeptanz. Der Umsatz im Geschäft mit konventionellen Automobilen dagegen stieg um 7,6% gegenüber dem Vorquartal. Das Wachstum lag aber unter den Erwartungen, da Kunden ihre Lagerbestände abbauten, heisst es. Insgesamt resultierte im Automobilsegment ein Umsatz von 8,3 Mio und ein EBIT von 1,0 Mio, entsprechend einem Minus von 13% bzw. 35% im Vergleich mit dem Vorjahreswert.
Ausblick wenig konkret
Im Ausblick auf das Gesamtjahr zeigt sich das Lem-Management wenig konkret. Unternehmenschef François Gabella lässt sich mit den Worten zitieren, dass man eine Stabilisierung der Geschäfte auf dem aktuellen Niveau sehe. Derzeit liege man «nördlich», also über der für das Geschäftsjahr 2013/14 angestrebten operative Margenspanne von 15 bis 20%, wie der Lem-CFO Julius Renk gegenüber AWP erklärte. Allerdings sei es jetzt aber noch zu früh, dieses Ziel für das laufende Geschäftsjahr zu bestätigen. Langfristig gelte dieses Ziel aber nach wie vor. (awp/mc/pg)