Plan-les-Ouates – Der Elektronikkomponenten-Hersteller Lem hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023/24 Umsatz und Betriebsgewinn leicht gesteigert. Allerdings wurden die Erwartungen verfehlt. Aufgrund von stark rückläufigen Aufträgen wurde der bisherige Ausblick für das Gesamtjahr gesenkt.
Der Umsatz zog im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode um 5 Prozent auf 316,6 Millionen Franken an, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen lag das Plus gar bei 12,9 Prozent.
Regional gesehen ergab sich in der wichtigen Konzernregion China ein Rückgang um rund 21 Prozent, dies aufgrund der dortigen Konjunkturabschwächung und des Lagerabbaus. In der Region EMEA ergab sich hingegen ein Wachstum von gut 31 Prozent, womit Europa China umsatzmässig überholte. In Amerika konnten die Verkäufe derweil in etwa gehalten werden.
Bei den verschiedenen Geschäftsbereichen verzeichneten alle Teilmärkte ein Plus, ausser das grösste Segment Automation, das um gut 7 Prozent schrumpfte.
Operative Marge gesunken
Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 1,4 Prozent auf 69,3 Millionen Franken, während die entsprechende Marge um 0,8 Prozentpunkte auf 21,9 Prozent sank.
Einen negativen Einfluss hatten hier auch Währungseffekte. Der Reingewinn lag mit 55,4 Millionen Franken in etwa auf dem Level des Vorjahres. Und vor allem mit Blick nach vorne sieht die Lage derzeit wenig rosig aus: Der Auftragseingang des Konzerns brach auf 188,0 Millionen Franken ein, ein Rückgang von 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Mit den Zahlen wurden die Analystenschätzungen bei allen Kennzahlen deutlich verfehlt (AWP-Konsens Umsatz: 325,3 Mio, EBIT: 73,3 Mio, Reingewinn: 61,0 Mio).
«Wir konnten unsere Geschäfte weiterentwickeln und von grundlegenden umweltfreundlichen Entwicklungen in den Bereichen Elektrifizierung, erneuerbare Energien und E-Mobilität profitieren», wird CEO Frank Rehfeld in der Mitteilung zitiert. Diese Megatrends würden auch in Zukunft dominant bleiben.
Das dritte Quartal liege aber mit einem Umsatzrückgang von 9,9 Prozent und einer EBIT-Marge von 18,9 Prozent unter den Erwartungen, fügte Finanzchef Andrea Borla an. Zudem rechne Lem mit einem weiteren Rückgang des Auftragseingangs.
Ausblick gesenkt
Daher wurde der bisherige Ausblick für das Gesamtjahr 2023/24 vom vergangenen November gesenkt. Neu rechnet Lem für das Gesamtjahr mit einem Umsatz im Bereich von 400 bis 420 Millionen Franken statt wie bisher mit 420 bis 440 Millionen.
Die EBIT-Marge soll neu «leicht» über 20 Prozent liegen. 2022/23 hatte Lem eine Profitabilität von 22,7 Prozent ausgewiesen. (awp/mc/pg)