LEM-CEO François Gabella.
Plan-les-Ouates – Der Komponentenhersteller LEM hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2013/14 (per Ende Dezember) den Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode gesteigert, musste allerdings im Vergleich zu dem günstig verlaufenen zweiten Quartal insbesondere im Ergebnis einen deutlichen Rückgang hinnehmen. Das Management sieht die Gruppe aber weiterhin auf Kurs, die für das Gesamtjahr gesetzten Ziele zu erreichen.
Den Umsatz steigerte LEM gegenüber dem dritten Quartal 2012/13 um 4,7% auf 57,6 Mio CHF und weist einen um 14% höheren Auftragseingang von 58,7 Mio aus. Die Book-to-Bill-Ratio steht bei 1,02 nach 0,93, wie das Unternehmen in der Mitteilung vom Dienstag schreibt. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT verbesserte sich um 12% auf 11,9 Mio und unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 8,6 Mio. Damit hat LEM die Vorgaben einzelner Analysten mit dem Umsatz knapp erreicht, mit den Gewinnzahlen dagegen verfehlt.
Vergleicht man die Resultate des dritten Quartals mit jenen des zweiten Quartals 2013/14, dann ergibt sich ein Umsatzrückgang von knapp 12%, der EBIT sank um 30% und der Reingewinn um 42%. Der Auftragseingang war mit -1,0% nur leicht rückläufig.
Saisonale Effekte
Als Grund für die rückläufige Entwicklung im Vergleich zum Vorquartal nennt LEM saisonale Effekte im Industriegeschäft in Europa und Nordamerika mit weniger Arbeitstagen im Dezember als noch im Jahr zuvor. Zudem würden im Winter im Solargeschäft weniger Installationen vorgenommen, heisst es weiter. Im Automobilgeschäft habe sich die Erholung, beim Umsatz, dagegen fortgesetzt.
Im Industrieteil sank der Umsatz zum Vorquartal um 14% auf 48,5 Mio CHF, wobei mit Europa (-11%), Nordamerika (-14%) und Asien (-16%) alle Regionen eine rückläufige Entwicklung verzeichneten. Der EBIT fiel um 31% auf 15,4 Mio zurück.
Tiefere Nachfrage aus China
Umsatzverluste seien etwa im Antriebs- und Schweissgeschäft (-15%) insbesondere wegen der Nachfrageabschwächung aus China zu sehen gewesen, schreibt LEM. Aber auch mit dem Geschäft mit erneuerbaren Energien und Stromversorgungen hat die Gruppe Mühe bekundet: Der Umsatz schrumpfte dort um 12%. Allerdings hätten sich die Aktivitäten bei Smart Grids und den Offshore-Windparks verstärkt.
Im Traktionsgeschäft verzeichnete LEM einen Rückgang der Verkäufe um 6% und im Hochpräzisionsgeschäft von deutlichen 37%. Bei letzterem seien die Test- und Messmärkte besonders schwach gewesen, während die medizinischen Anwendungen stabil geblieben sind.
Das deutliche kleinere Automobilsegment hielt sich im Vergleich zum Vorquartal besser: Der Umsatz wuchs um 3,3% auf 9,1 Mio CHF (+0,7% in LW). Dabei habe die Gruppe gute Verkäufe in Europa (+8%) und Asien (+10%) erreicht, während sich das Geschäft in Nordamerika (-2%) abgeschwächt hat. Der EBIT reduzierte sich allerdings um 17% auf 1,3 Mio.
Bezüglich Guidance auf Kurs
Betrachtet man die Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres (April bis Dezember), dann zeigt sich ein Umsatzwachstum von 3,0% auf 184,5 Mio CHF, währungsbereinigt stieg der Umsatz gar um 5,2%. Der EBIT erhöhte sich auf 42,1 Mio nach zuvor 34,3 Mio. Der Reingewinn wird mit 33,1 Mio nach 28,6 Mio angegeben. Der Umsatz im Industriesegment erhöhte sich um 3,9% auf 158,3 Mio CHF (+6,0% in LW). Die EBIT-Marge schwächte sich aufgrund des gestiegenen Preisdrucks und von Volumeneffekten auf 21,9% (VJ 27,4%) ab. Im Automobilsegment sank der Neunmonatsumsatz um 2,4% auf 26,2 Mio CHF.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2013/14 sieht sich LEM auf Kurs uns prognostiziert weiterhin einen Umsatz von 240 bis 250 Mio CHF (VJ 235 Mio). Zudem wird ein EBIT von rund 54 Mio (41,0 Mio) erwartet. Hier hat LEM eine Marge von über 20% im Visier.
«Wir sehen ermutigende Zeichen einer wirtschaftlichen Erholung. Dennoch bleiben wir aufgrund des andauernden Kosten- und Wettbewerbsdrucks in unseren Märkten wachsam», wird CEO François Gabella in der Mitteilung zitiert. (awp/mc/pg)