LEM-CEO François Gabella.
Plan-les-Ouates – Der Komponentenhersteller LEM hat im ersten Halbjahr 2013/14 (per Ende September) aufgrund des Wachstums im gewichtigen Industriebereich auf allen Stufen zugelegt. Demgegenüber lag der Absatz im Automobilsegment tiefer. Für den Rest des Geschäftsjahres ist das Management positiv eingestellt, rechnet aber mit einer nachlassenden Aktivität im Industriebereich.
Der Auftragseingang der Gruppe erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,2% auf 124,3 Mio CHF. Derweil stieg der Umsatz um 2,2% auf 126,9 Mio CHF, wechselkursbereinigt waren es +4,0%, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Bruttomarge verbesserte sich auf 46,5% nach 42,9% im Vorjahr. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT stieg um 27% auf 30,2 Mio CHF und die entsprechende Marge auf den Rekordwert von 23,8% (von 19,1%). Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 24,5 Mio, verglichen mit 20,4 Mio im Vorjahreszeitraum (+20%).
«Wir konnten ein ausgezeichnetes erstes Halbjahr 2013/14 verzeichnen. In den meisten Geschäftsbereichen erzielten wir ein Umsatzwachstum. Gleichzeitig haben wir unsere Hausaufgaben erledigt, indem wir weiterhin die Effizienz und Flexibilität unseres Geschäftsbetriebs steigerten», wird CEO François Gabella in der Mitteilung zitiert. Die Kunden würden jedoch weiter tiefe Lagerbestände halten und Aufträge oft nur mit kurzer Vorlaufzeit erteilen. Dies verlange dem Unternehmen hohe Flexibilität ab.
Wachstum im Industriebereich
Das Industriesegment, das rund 87% am Umsatz ausmacht, hat laut Mitteilung mit einem Plus von 33% ein starkes Wachstum in China verbucht, Asien insgesamt legte um 5% zu. Europa und Nordamerika waren hingegen um je 5% rückläufig. Insgesamt wuchs der Umsatz in diesem Segment um 3,6% auf 109,8 Mio CHF, der EBIT betrug 27,7 Mio (+33%). Marktanteilsgewinne im Antriebs-, Schweiss- und Hochpräzisionsgeschäft sowie bei Wind-Anwendungen hätten die gute Performance unterstützt.
Automobil mit Umsatzrückgang
Das Automobilsegment verzeichnete einen «guten Geschäftsverlauf» im Bereich konventionelle Automobile mit einem Umsatz-Plus von 3%. Hier habe sich die stetige Nachfrage nach Lösungen zur Batteriesteuerungen ausgewirkt. Das Geschäft umweltfreundliche Automobile erholte sich erst im zweiten Quartal (+53% gg VQ), verzeichnete im Halbjahr insgesamt jedoch einen Rückgang um 35%. Der Umsatz im gesamten Segment sank somit gegenüber dem Vergleichszeitraum um 6,1% auf 17,1 Mio CHF. Der EBIT betrug 2,5 Mio CHF, ein Minus von 11%.
Umsatzplus im Gesamtjahr erwartet – Marge über 20 %
Für das gesamte Geschäftsjahr 2013/14 prognostiziert LEM einen Umsatz von 240 bis 250 Mio CHF (VJ 235 Mio). Aufgrund des «ausgezeichneten Starts» wird über das gesamte Geschäftsjahr hinweg eine EBIT-Marge von mehr als 20% erwartet. Für das zweite Halbjahr wird jedoch mit einer nachlassenden Geschäftsaktivität im Industriesegment gerechnet. Aufgrund der grossen Nachfrage nach Batteriesteuerungsanwendungen und einer Erholung im Geschäft umweltfreundliche Automobile sei ein Umsatzwachstum im Automobilsegment zu erwarten, heisst es ausserdem.
Als die grössten betrieblichen Herausforderungen für das verbleibende Geschäftsjahr werden die Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung in den meisten Regionen sowie der Ausbau der Produktion am neuen Standort in Sofia (Bulgarien) bezeichnet. (awp/mc/pg)