Plan-les-Ouates – Der Elektronik-Komponentenhersteller Lem ist im ersten Semester des Geschäftsjahres 2017/18 (per Ende September) stärker gewachsen und hat auch mehr verdient als vom Markt erwartet. Für den Rest des Jahres zeigt sich das Management, bei dem es auf das neue Geschäftsjahr hin zu einem Wechsel auf dem CEO-Posten kommt, ebenfalls zuversichtlich.
Den Auftragseingang steigerte Lem gegenüber dem Vorjahr um fast 19% auf 157 Mio CHF und den Umsatz um knapp 15% auf 152 Mio CHF. Die Book-to-bill-ratio verbesserte sich auf 1,03 (VJ 1,00). Mit Ausnahme des Geschäfts konventionelle Automobile hätten alle Bereiche zum Wachstum beigetragen, sagte CEO François Gabella anlässlich einer Telefonkonferenz am Donnerstag.
Das Industriesegment steuerte dabei 124 Mio (+16%) zum Umsatz bei. Am stärksten wuchsen die Umsätze dabei in China, legten aber auch im Rest von Asien und Europa mit tieferen zweistelligen Raten zu. Leicht rückläufig war er in Nordamerika.
Das Automobilsegment erzielte einen Umsatz von 28,5 Mio (+11%). Das Wachstum wurde vom Geschäft mit umweltfreundlichen Automobilen in China, Japan und Korea getragen. Im zweiten Quartal habe der Umsatz in diesem Bereich den Umsatz im Geschäft mit konventionellen Automobilen erstmals übertroffen, hiess es.
Ebit-Marge gesteigert
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich um 11% auf 37,5 Mio, dies vor allem wegen des gestiegenen Forschungs- und Entwicklungsaufwands. Höhere Investitionen in Innovation hatten weiterhin höchste Priorität, sagte Gabella. Es resultierte somit ein um 16% auf 31,9 Mio gestiegener EBIT, die Marge verbesserte sich auf 20,9% von 20,7%. Unter dem Strich erzielte Lem einen Gewinn von 26,5 Mio, was einer Steigerung von 20% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Das zweite Quartal (Juli bis September) gesondert betrachtet zeigte einen Anstieg im Umsatz von 16% auf 76,3 Mio und im EBIT um 13% auf 15,9 Mio. Der Reingewinn schliesslich verbesserte sich um knapp 17% auf 13,2 Mio. Damit habe das zweite Quartal eine gleiche Wachstumsentwicklung wie das erste Quartal verzeichnet, führte CFO Andrea Borla aus.
Starkes Wachstum im Bereich umweltfreundliche Automobile erwartet
«Wir sind mit der finanziellen Performance im ersten Halbjahr sehr zufrieden» sagte Borla weiter. Für die Zukunft zeigte sich CEO Gabella zuversichtlich, insbesondere wegen der hohen Wachstumsdynamik im Bereich umweltfreundliche Automobile.
Man habe eine Reihe an Produktinnovationen in der Pipeline und werde in der zweiten Jahreshälfte mehrere neue Produkte auf den Markt bringen, so Gabella. Die Saisonalität werde den Umsatz aber im dritten Finanzquartal in Europa (Weihnachtszeit) und im vierten Finanzquartal in China (Chinesisches Neujahr) beeinflussen, ergänzte er.
Lem erwartet gemäss den Angaben für das Gesamtjahr 2017/18 einen Umsatz von rund 290 Mio gegenüber 264,5 Mio im Vorjahr. Die EBIT-Marge dürfte über 20% zu liegen kommen. Bisher hatte das Management keinen konkreten Ausblick zum laufenden Geschäftsjahr abgegeben.
Frank Rehfeld wird neuer CEO
Im weiteren gab die Gesellschaft bekannt, dass François Gabella sich als CEO zurückzuziehen wird. Zum Nachfolge wurde vom Verwaltungsrat Frank Rehfeld, derzeit Senior Vice President Industry, ernannt. Rehfeld, der seit 1. Januar 2016 für Lem tätig ist, wird die neue Funktion mit dem Beginn des nenes Geschäftsjahres 2018/19 im April übernehmen. Gabella wird derweil der nächsten Generalversammlung zur Zuwahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. (awp/mc/pg)