Meyrin – Der Komponentenhersteller Lem hat im Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende März) deutlich mehr Umsatz erzielt als im Jahr davor. Der Gewinn hingegen legte etwas moderater zu, so dass die operative Gewinnmarge auf hohem Niveau leicht zurückging.
Der Umsatz stieg um 8,8 Prozent auf 406,4 Millionen Franken, wie der Genfer Anbieter von Wandlern zur Messung elektrischer Parameter am Donnerstag mitteilte. Die negativen Währungseffekte ausgeklammert lag das Wachstum gar bei 12,6 Prozent. Deutlich rückläufig war hingegen der Bestellungseingang mit einem Minus von knapp 20 Prozent auf 465,2 Millionen.
Am stärksten war das Umsatzwachstum von Lem in den Geschäftsbereichen Energieverteilung + Hochpräzision (+22,3%) und Automotive (+17,4%). Die grösste Division Automation steigerte die Verkäufe um 4,6 Prozent. Geografisch gesehen erreichte der wichtigste Markt China ein Umsatzplus von knapp 10 Prozent.
CEO Frank Rehfeld zeigte sich in der Mitteilung «erfreut über das erneute Rekordresultat». Dieses sei eine Basis für den langfristig positiven Ausblick. Die für Lem wichtigen Megatrends Elektrifizierung und Dekarbonisierung würden sich beschleunigen, so Rehfeld.
Der operative Gewinn (EBIT) verbesserte sich um 4,3 Prozent auf 92,2 Millionen Franken im Vergleich zum Umsatz unterproportional. Entsprechend reduzierte sich die Gewinnmarge um 1 Prozentpunkt auf 22,7 Prozent.
Der Reingewinn lag mit 75,3 Millionen Franken um 4,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Dividende soll gegenüber dem Vorjahr auf 52 Franken um 2 Franken je Aktie erhöht werden. Mit den Zahlen hat der Komponentenhersteller die Schätzungen der Analysten auf allen Ebenen leicht übertroffen.
Kurzfristig vorsichtig
Für das Geschäftsjahr 2023/24 zeigt sich Lem im Ausblick vorsichtig. In einigen Regionen und Geschäftsbereichen könnte das Wachstum kurzfristig durch Marktverschiebungen sowie durch Engpässe in den Lieferketten gebremst werden, heisst es dazu. Es seien auch Abschwächungen der Nachfrage im Zusammenhang mit den geopolitischen Spannungen denkbar. Für die kommend zwölf Monate will das Unternehmen deshalb wachsam bleiben.
Ungeachtet dessen sei der Auftragsbestand auf dem Weg der Normalisierung. Konkret erreiche die Visibilität wieder das Niveau von 3 bis 4 Monaten, wie es vor dem Beginn mit den Lieferproblemen gewesen sei.
Grundsätzlich sei man auf mittlere und langfristige Sicht mit Blick auf das Wachstum zuversichtlich. Die Nachfrage für Produkte von Lem werde hoch bleiben, da sie auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit wichtig seien. (awp/mc/ps)