Life Science-Konzern Bayer mir rasantem Wachstum in Basel
Basel – Mit der Übernahme des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten von Roche hat der deutsche Life Science-Konzern Bayer 2005 in Basel Fuss gefasst. Inzwischen hat sich die Belegschaft des Unternehmens am Rheinknie versechsfacht. Und das Wachstum geht weiter.
Angefangen hat Bayer vor zwölf Jahren in Basel mit 120 Mitarbeitenden. Heute sind es bereits 750. Auch in Zukunft soll es im gleichen Rhythmus weitergehen. Pro Jahr wird mit rund 100 neuen Arbeitsplätzen gerechnet, wie Bayer-Vertreter am Freitag vor den Medien ankündigten.
20 Millionen in Basel investiert
Um nach dem rasanten Wachstum das Arbeitsumfeld und die Abläufe zu verbessern, hat Bayer seinen Basler Sitz nahe beim Bahnhof SBB umgebaut. Mehr als 20 Mio CHF wurden in die Neugestaltung des Innenraums investiert. Über 500 der insgesamt 750 Mitarbeitenden in Basel sind für die Division Consumer Health tätig. Diese ist im Bayer-Konzern für die rezeptfreien Medikamente wie Aspirin, Bepanthen oder Alka-Seltzer zuständig. Manche dieser Produkte stammen noch von Roche. Bayer hatte dem Basler Konzern für dessen Consumer Health-Geschäft seinerzeit 3,6 Mrd CHF bezahlt.
Seit 2016 hat diese Bayer-Division auch ihren globalen Hauptsitz in Basel. Zuvor war die Sparte mit weltweit 12’800 Mitarbeitenden und einem Umsatz von 6 Mio EUR von den USA aus geführt worden.
Wachstum vorab im Pharma-Bereich
Neben Consumer Health und Suppport-Funktionen für den ganzen Konzern sind im umgebauten Sitz auch Teile der Pharma-Division von Bayer angesiedelt. Von Basel aus gesteuert werden die Bereiche Onkologie, Ophthalmologie und Hämatologie. Diese sind es denn auch, die in erster Linie für das Wachstum der Belegschaft sorgen.
Keine Probleme mit Stellenbesetzung
Probleme bei der Besetzung der neuen Stellen hat Bayer laut den Verantwortlichen nicht. Pro Jahr gehen rund 7’000 Bewerbungen ein. Zu nutze kommt Bayer im Life Science-Cluster Basel auch die Nähe der Pharmagiganten Roche und Novartis.
Mitarbeitende aus 60 Nationen
Von anderen Bayer-Standorten unterscheidet sich Basel namentlich durch die Internationalität, wie es weiter hiess. Die Belegschaft setzt sich aus Angehörigen von rund 60 Nationen zusammen, und Basel dient als Talent-Hub für den ganzen Konzern, weil sich dort in kurzer breite Erfahrungen sammeln lassen.
Standort Schweiz unter dem Strich nicht teurer
Die Schweiz gilt als Standort gemeinhin als teuer. Unter dem Strich sei Basel aber nicht teurer, aber attraktiver als viele andere Standorte, heisst es jedoch Seitens Bayer. Was die Produktion anbelangt, erfolgt diese aber im Ausland. In der Schweiz stellt Bayer weder frei verkäufliche noch rezeptpflichtige Medikamente her.
Dagegen produziert der Konzern in Muttenz BL mit 280 Angestellten Pflanzenschutz-Zwischenprodukte, die weltweit vertrieben werden. Mit weiteren Standorten in Zürich und Zollikofen BE beschäftigt Bayer in der Schweiz insgesamt über 1’200 Mitarbeitende. Weltweit sind es 115’200. 2016 erzielte der Konzern einen Umsatz von 46,8 Mrd EUR. (awp/mc/pg)