Yacov Geva, CEO und VRP LifeWatch.
Neuhausen – Der Telemedizinanbieter LifeWatch hat im ersten Quartal 2012 die ersten Früchte des 2011 eingeleiteten Kostensparprogramms eingefahren. Während sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal kaum veränderte, stieg die Profitabilität deutlich. Das Management sieht denn auch deutlich optimistischer in die Zukunft als auch schon.
Der Umsatz verharrte mit 21,1 Mio USD im ersten Quartal 2012 auf dem Vorjahresniveau. Während die Bruttomargo leicht auf 58,0% (VJ 58,5%) sank, haben sich die 2011 eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen positiv auf die Profitabilität ausgewirkt. So verdoppelte sich der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA auf 2,85 Mio USD. Auf Stufe EBIT erwirtschaftete LifeWatch 1,62 Mio USD, nachdem im Vorjahresquartal noch ein minimaler Betriebsgewinn von 0,08 Mio USD resultiert hatte. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 0,60 Mio nach einem Reinverlust von 0,95 Mio, teilte der Anbieter für drahtlose Herzfernüberwachungen am Donnerstag mit.
Sparmassnahmen zeigen Wirkung
Die grössten Kosteneinsparungen konnte LifeWatch im Bereich «Marketing & Sales» verzeichnen. «Dank unserem Kostensparprogramm konnten wir in allen Bereichen deutlich die Effizienz steigern», erklärte CEO und VRP Yakov Geva an einer Telefonkonferenz am Donnerstag. «Wir werden das Programm auch weiterhin vorantreiben».
Neue Produkte in der Pipeline
Weiter seien im ersten Quartal mehrere Erfolge auf der Produkteseite verbucht worden, erklärte der CEO weiter. So habe man «gute Fortschritte» mit der Integration der kabellosen Technologie von Ansar in die Geräte von LifeWatch erzielen können. Auch die Software-Technologie vom anderen Partner ELITE werde den Service von LifeWatch weiter verbessern. «Dies sind wichtige Meilensteine auf unserem Ziel, die technologische Basis unserer Geräte zu verbessern. Denn bereits heute besitzen rund 25% der Haushalte in den USA keinen Festnetzanschluss mehr», so Geva. Im zweiten Halbjahr 2012 werden dann zwei weitere Produktentwicklungen auf den Markt gebracht. Um welche Produkte es sich handelt, wollte Geva an der Telefonkonferenz nicht spezifizieren.
Weiter konnte LifeWatch im ersten Quartal 20 neue Verträge für die ACT-Leistungen und 21 neue Verträge für die Schlafanalyse zuhause NiteWatch abschliessen. Gesamthaft repräsentierten diese neuen Verträge über 71 Mio Krankenversicherte. Besonders hervorgehoben wird in der Mitteilung der neue wichtige Folgevertrag mit UnitedHealthCare als bevorzugter Netzwerkzulieferer der firmeneigenen standardmässigen Herzvorfallüberwachungen und der Schlafanalyse zuhause für die ungefähr 70 Mio Krankenversicherten von UnitedHealthCare. Auch für das zweite Quartal stellte der CEO weitere Vertragsabschlusse für NiteWatch in Aussicht.
Ausblick positiv
Der Ausblick für das Gesamtjahr 2012 fällt deutlich positiver aus als noch Ende Februar, als das Unternehmen die Jahreszahlen für 2011 bekannt gab. Damals gab sich das Management «vorsichtig». Zwar seien die Kosteneinschnitte im US-amerikanischen Gesundheitssystem bis 2015 hinausgeschoben worden, LifeWatch sehe sich aber zunehmendem Wettbewerbsdruck durch neue Gesellschaften im Bereich Herzüberwachungsleistungen ausgesetzt.
«Wir sehen momentan keinen grossen Preisdruck von Seiten unserer Kunden», revidierte Geva am Donnerstag. Er rechne daher 2012 mit einem steigenden Umsatz und einer sich verbessernden Profitabilität. Einen genauen Ausblick liess sich der Firmenlenker dennoch nicht entreissen. «Wir können momentan nicht mit Sicherheit sagen, dass wir das Jahr Profitabel abschliessen werden, jedoch erwarten wir einen höheren Umsatz und eine steigende Profitabilität», lautete der Kommentar Gevas auf eine diesbezügliche Frage.
Aktien gesucht
Anleger zeigen sich nichts desto trotz erfreut vom vorgelegten Zahlenkranz, die Papiere gewinnen am Berichtstag bis gegen 11.30 Uhr 4,0% auf 8,85 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI -0,61%) tendiert derweil leichter. (awp/mc/ps)