Lindt & Sprüngli: Lifestyle-Produktlinie Hello feuert das Umsatzwachstum an. (Bild: Lindt & Sprüngli / Photopress)
Kilchberg – Lindt & Sprüngli hat im vergangenen Geschäftsjahr 2013 trotz höherer Rohstoffpreise und anhaltend schwacher Konjunktur in südeuropäischen Ländern den Umsatz deutlich gesteigert und entsprechend Marktanteile gewonnen. Das Wachstum wurde dabei vor allem über höhere Volumen und nicht über Preissteigerungen erzielt. Auch die Marktschätzungen wurden mit den vorgelegten Zahlen übertroffen. Zudem wurden frühere Aussagen zum Gewinn 2013 bestätigt.
Der Umsatz stieg in der Berichtsperiode um 8,0% auf 2,883 Mrd Franken, organisch waren es +8,6%. Die etwas schwächeren Notierungen verschiedener Währungen (USD, CAD, AUD, GBP) konnten nicht vollumfänglich vom leicht stärkeren Eurokurs kompensiert werden und belasteten den konsolidierten Frankenumsatz mit ca. 20 Mio Franken, wie der Premiumschokoladen-Hersteller am Dienstag mitteilte.
Die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) wurden vor allem beim organischen Wachstum klar übertroffen. Diese hatten mit einem organischen Wachstum von 7,9% sowie einem Umsatz von 2,880 Mrd CHF gerechnet.
Gesamtmarkt deutlich übertroffen
Lindt habe die Entwicklung der Gesamtschokolademärkte einmal mehr «deutlich» übertroffen und entsprechend Marktanteile in allen wichtigen Ländern und Produktkategorien wie auch im Saisongeschäft erzielt, heisst es. Das Wachstum habe hauptsächlich auf Volumensteigerungen, Innovationen und auf einem optimierten Produktmix beruht. Beflügelt worden sei der Umsatz zudem von der neuen Lifestyle-Produktlinie Hello. Als grösste Herausforderungen im abgelaufenen Geschäftsjahr nennt Lindt die seit Monaten stetig anziehenden Notierungen für relevante Rohmaterialien, der weiterhin starke Preiswettbewerb sowie die anhaltend schwache Konjunktur in den südeuropäischen Ländern.
Starkes Plus in den meisten Ländern
Die Schweizer Tochter hat den Angaben zufolge dank einer guten Umsatzsteigerung auf dem Binnenmarkt die Marktanteile im Tafel- und Pralinés-Segment weiter ausgebaut und im Export zweistellige Zuwachsraten erzielt. In den weitgehend gesättigten europäischen Hauptmärkten, wie beispielsweise in Deutschland und in Frankreich, sei ein Umsatzplus erzielt worden, das deutlich über dem Marktdurchschnitt lag. Doppelstellig fiel das Wachstum ausserdem in England aus. In Italien konnte zwar nur ein geringes Umsatzplus erzielt werden, das bei einem rückläufigen Markt dennoch einen Marktanteilsgewinn bedeutet.
Das Geschäft im grössten Schokolademarkt Nordamerika befinde sich mit den Marken Lindt und Ghirardelli weiter auf Erfolgskurs und sei erneut zweistellig gewachsen, heisst es weiter. Ebenfalls positiv hätten sich die kürzlich gegründeten Tochtergesellschaften in den Aufbaumärkten – namentlich in Japan, China, Südafrika – entwickelt.
Global Retail hat Umsatzanteil von 9 Prozent
Die Division Global Retail, die im Rahmen der Expansion in neue Märkte für Lindt eine wichtige Rolle spielt, sei mit einem Anteil am Gruppenumsatz von rund 9% zu einem «erheblichen Erfolgsfaktor» geworden, heisst es. Das weltweite Netz an eigenen Chocolate Cafés, Flagship Stores und Outlets trage zudem massgeblich dazu bei, die Image- und Bekanntheitswerte der Marke Lindt zu stärken und weiter zu verankern.
Wenig News gibt es bezüglich Gewinnentwicklung. Bestätigt wurden einzig frühere Aussagen zur Betriebsgewinn-Marge: Sie soll 2013 im oberen Bereich der strategischen Bandbreite von 20 bis 40 Basispunkten verbessert werden. 2012 hatte Lindt einen EBIT von 362,5 Mio CHF bei einer Marge von 13,6% erzielt. Keine Aussagen gibt es auch zum laufenden Jahr.
Der vollständige Jahresabschluss 2013 ist derweil für den 11. März vorgesehen. (awp/mc/pg)