LM Group: Nun steht auch Interim-CEO Laura Amoretti unter Verdacht
Amsterdam – Im Rahmen der laufenden Untersuchungen gegen die frühere Geschäftsleitung des Online-Reiseanbieters LM Group («Lastminute») wird nun auch Interim-CEO Laura Amoretti verdächtigt. Zusammen mit einer Anzahl weiterer ehemaliger und aktueller Mitarbeitenden der Gruppe erhält sie von der Staatsanwaltschaft des Kantons Tessin den Status einer Beschuldigten, wie die LM Group am Donnerstag mitteilte.
Die Tessiner Staatsanwaltschaft führt seit Juli dieses Jahres Voruntersuchungen gegen mehrere ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung. Darunter sind auch der Firmengründer und frühere CEO Fabio Cannavale sowie der operative Chef (COO) Andrea Bertoli. Beide befinden sich seither in Untersuchungshaft. Erst jüngst wurde diese bis zum 18. Oktober 2022 verlängert.
Möglichen Missbrauch von Covid-19-bezogenen Kurzarbeitsgeldern
Ermittelt wird dabei wegen Betrug, unrechtmässiger Inanspruchnahme von Sozialversicherungs- oder Sozialhilfeleistungen und Verletzung des Schweizer Arbeitslosenversicherungsgesetzes. Gemäss früheren Angaben der LM Group zielt die Untersuchung auf einen möglichen Missbrauch von Ansprüchen und Auszahlungen von Covid-19-bezogenen Kurzarbeitsgeldern durch die Schweizer Töchter BravoNext SA, BravoMeta CH SA und LMNext CH SA ab.
In der Folge wurde Laura Amoretti als Interimschefin eingesetzt und gleichzeitig die Suche nach einem permanenten CEO-Nachfolger in Gang gesetzt. Trotz der nun auch gegen sie laufenden Untersuchungen hält der Verwaltungsrat aber an ihr fest. Das Gremium habe ihr sein vollstes Vertrauen ausgesprochen, das Unternehmen durch diese «herausfordernde Phase» zu führen, heisst es. (awp/mc/ps)