localsearch: Deutlich mehr Nachfrage nach Psychologen, Hypnose und öffentlichen WC
Zürich – Als Folge der Corona-Pandemie haben weit mehr Schweizerinnen und Schweizer Kontakt zu psychologischen Praxen, Schönheitschirurgen oder Hypnotiseuren aufgenommen. Gleichzeitig waren öffentliche WC gesucht wie kaum zuvor. Deutlich zurückgegangen sind dagegen Anfragen bei Tanzschulen, für Taxis oder Reisebüros. Das ergab eine Datenanalyse von local.ch und search.ch, den beiden grössten Schweizer Such- und Buchungsplattformen. Die Auswertung ermöglicht einen spannenden Einblick in die aktuelle Gemütslage der Bevölkerung.
Die Corona-Pandemie hat die Bedürfnisse und Vorlieben der Schweizerinnen und Schweizer deutlich verändert. Das zeigt das Nutzerverhalten auf den grössten Schweizer Such- und Buchungsplattformen local.ch und search.ch. Genau das haben die Datenspezialisten von localsearch im Zeitraum von Februar 2020 bis Februar 2021 unter die Lupe genommen. Auffällig ist dabei die Zunahme der Anfragen bei Psychologen um 66 Prozent. Massiv in die Höhe schnellten aber auch die Kontakte zu Kindertagestätten (+62 Prozent) oder Architekten (+50 Prozent). Dass die Schweizer viel Zeit und Energie in das Verschönern des eigenen Heims gesteckt haben, zeigt der deutliche Anstieg der Anfragen in folgenden Bereichen: Fliesen (+52 Prozent), Maler (+49 Prozent), Gartengestaltung (+42 Prozent) sowie Teppiche (+40 Prozent).
Körper und Seele im Fokus
Aber nicht nur das Aufwerten des eigenen Heims stand im Fokus. Viele Schweizerinnen und Schweizer kümmerten sich zudem verstärkt um das Wohlbefinden von Körper und Seele – das eigene, aber auch das der lieben Haustiere. So gab es etwa für Schönheitschirurgen (+30 Prozent), Hypnose (+16 Prozent), Kinesiologie (+15 Prozent), Fussheilkunde (+32 Prozent) oder Zahnhygiene (+12,7 Prozent) deutlich mehr Interessenten als noch vor einem Jahr. Die Anfragen für Haustiere und Tiernahrung schnellten um 13 Prozent in die Höhe.
Das gestiegene Interesse für Fahrräder (+44 Prozent) spricht für ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein während der Pandemie. Sicher war auch die Angst vor Ansteckung mitverantwortlich dafür, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer lieber aufs eigene Velo schwangen, als in ein Taxi (-52 Prozent) zu steigen. Massiv zurückgegangen sind deshalb auch die Kontaktanfragen bei Tanzschulen (-69 Prozent), Reisebüros (-55 Prozent) oder Hotels (-44 Prozent). Stark gesucht waren hingegen öffentliche WC (+60 Prozent). Das könnte eine direkte Folge der geschlossenen Restaurants sein, deren WC der Bevölkerung nicht mehr zur Verfügung stehen.
Mehr Aufmerksamkeit für das Automobil
Mehr Aufmerksamkeit bekam in den zurückliegenden Monaten dagegen das Auto: So stiegen die Anfragen bei Lackierbetrieben (+40 Prozent), für Autoteile und Zubehör (+30 Prozent), aber auch für Tankstellen (+33 Prozent). Aufgrund der Ansteckungsgefahr haben die Schweizerinnen und Schweizer den eigenen Wagen offenbar dem ÖV vorgezogen. Darauf deutet auch das geringere Interesse an Fahrplanauskünften (-47 Prozent).
Dass Lieferdienste und Online-Handel zu den Gewinnern der Pandemie zählen, ist kein Geheimnis. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider, die die Datenexperten von localsearch ermittelt haben: So nahmen die Anfragen bei Buchläden (+39 Prozent), beim Lebensmittelhandel (+37 Prozent) sowie beim Liefer- (+28 Prozent) und Pizzaservice (+14 Prozent) deutlich zu.
Wer sich im Lockdown-Modus befindet, der scheint sich auch weniger fürs Wetter (-26 Prozent) und für die Routenplanung (-14 Prozent) zu interessieren, dafür umso mehr für das Fernsehprogramm (+32 Prozent).
Wie sich Homeoffice und häufiges Online-Bestellen sowie die stark reduzierte Bewegungsdynamik der Bevölkerung mittelfristig auf die Gesundheit auswirken, bleibt abzuwarten. Die von localsearch analysierten Daten jedenfalls liefern ein interessantes Bild der veränderten Lebensgewohnheiten der Schweizerinnen und Schweizer während der Pandemie. (localsearch/mc)