Boom hält an: Erneut mehr Übernachtungen in Schweizer Hotels

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(Foto: hotelleriesuisse)

Neuenburg – Die Schweizer Hotelbranche hat sich im Juni weiter erholt. Laut dem Branchenverband gibt es keine Anzeichen für ein baldiges Ende dieses Booms.

Die Schweizer Hoteliers zählten im vergangenen Juni 3,58 Millionen Übernachtungen, was gegenüber dem entsprechenden Vorjahrsmonat einem Plus von 4,4 Prozent entspricht. Im gesamten ersten Halbjahr betrug das Plus 3,8 Prozent auf 18,35 Millionen Logiernächte, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte.

Der Aufwärtstrend hält damit seit fünfzehn Monaten an. Rückläufige Übernachtungszahlen verzeichnete die Branche letztmals im März 2017.

Deutsche sind zurück
Der Boom hat verschiedene Gründe, wie Patric Schönberg vom Branchenverband Hotelleriesuisse sagt. So hätten der schwächere Schweizer Franken und die gute Konjunktur in Europa dazu geführt, dass die Deutschen nun wieder öfter Ferien in der Schweiz machten. Konkret nahmen die Logiernächte deutscher Touristen im ersten Halbjahr um 73’000 zu, was laut dem BFS das deutlichste absolute Wachstum aller Herkunftsländer war.

Zudem wirkten sich laut Schönberg die Marketinganstrengungen von Schweiz Tourismus in den wichtigen Märkten China und Indien aus. «Vor allem aus China kommen nun auch mehr Individualreisende, die vor allem für kleinere Hotels attraktiv sind», so Schönberg. Indien (+42’000 Logiernächte) und China (+30’000) zählten im ersten Semester neben Deutschland zu den Herkunftsländern mit dem grössten absoluten Wachstum.

Das Wetter spielt mit
Ein Grund für den Boom sei aber auch Wetterglück gewesen, so Hotelleriesuisse-Sprecher Schönberg. «Auf den guten Sommer 2017 folgten ein hervorragender Herbst, ein super Winter und nun ein unglaublicher Sommer 2018.»

Das gute Wetter ist auch eine mögliche Erklärung für die steigenden Logiernächte von Schweizer Gästen (+2,8 Prozent). Die inländischen Touristen buchten im ersten Semester gut 45 Prozent aller Logiernächte.

Das Tessin darbt
Fast alle Schweizer Tourismusregionen profitierten im Halbjahr vom Aufschwung. Die grosse Ausnahme war das Tessin, das einen Rückgang um 69’000 Logiernächte hinnehmen musste. Für Schönberg sind ein nachlassender Neat-Effekt sowie das schöne Wetter im Rest der Schweiz mögliche Erklärungen für diese Einbusse.

Den grössten absoluten Anstieg wies auf der anderen Seite die Region Zürich mit einem Plus von 171’000 Logiernächten auf, gefolgt von Graubünden (+135’000), dem Wallis (+112’000), der Region Bern (+103’000) sowie Luzern/Vierwaldstättersee (+92’000).

Kein Ende des Booms
Ob das Wachstum der Logiernächte bei den einzelnen Hotels für eine bessere Rentabilität sorgt, ist nicht bekannt, wie Schönberg von Hotelleriesuisse einräumt. «Wir hören aber weniger Klagen», sagt er.

Ein Ende des Booms zeichnet sich seiner Meinung nach nicht ab. «Grundsätzlich ist der Tourismus ein Wachstumsmarkt», meint er. Er hofft, dass die gegenwärtig gute Lage für Investitionen genutzt wird. Dies gelte für die einzelnen Betriebe, aber auch für Werbekampagnen, die nun seiner Meinung nach auch in Europa intensiviert werden sollten. (awp/mc/ps)

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