Logitech steigert im Weihnachtsquartal Umsatz um 22% – Ziele erhöht
Lausanne – Logitech weist für das wichtige Weihnachtsquartal deutlich bessere Verkaufszahlen aus als erwartet. Nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2017/18 erhöht das Management nun die Ziele erneut. An der Börse gibt es Applaus.
Unter den Weihnachtsbäumen lagen viele Gaming-Mäuse, kabellose Lautsprecher und Kopfhörer für Jogger aus dem Hause Logitech. Für den Hersteller von Computerzubehör und Unterhaltungselektronik resultierte zwischen Oktober und Dezember nämlich das beste Quartal in der Firmengeschichte, wie CEO Bracken Darrell am Dienstag stolz anmerkte.
Der Umsatz stieg im Quartal, das im Logitech-Geschäftsjahr 2017/18 das dritte ist, um 22% auf 812,0 Mio USD. In Lokalwährung betrug das Plus 18%.
Gaming und Lautsprecher gefragt
Bei den einzelnen Produktkategorien ist die Gesellschaft vor allem bei Gaming (+62%) stark gewachsen, wobei der Anteil der übernommenen Firma Astro Gaming vom Analysten der ZKB auf rund 20 Prozentpunkte geschätzt wird.
Gaming steuerte damit im Berichtsquartal über ein Fünftel zum Gesamtumsatz bei und überflügelte die traditionellen Logitech-Produktkategorien PC-Mäuse und PC-Tastaturen, die nur noch auf Umsatzanteile von gut 17% resp. knapp 16% kamen. Diese Segmente entwickelte sich stabil.
Die traditionellen Logitech-Standbeine wurden abgesehen davon nur noch von der Kategorie «mobile Lautsprecher» übertrumpft, welche die Verkäufe um 38% steigerte. Zu dieser Produktkategorie hatte es im Vorfeld die grössten Fragezeichen gegeben, weil Logitech eine neue («intelligente») Generation dieser Lautsprecher auf den Markt brachte und die Konkurrenz inzwischen gross ist.
Bei den kleineren Produktkategorien verzeichneten die Segmente Video Collaboration (einfache Videokonferenzsysteme), Smart Home (Produkte für das vernetzte Wohnen) und Audio-PC & Wearables zweistellige Wachstumsraten, wobei das Unternehmen bei der letzten Kategorie einen starken Beitrag der übernommenen Firma Jaybird (Kopfhörer für sportliche Aktivitäten) hervorhob.
Einmaleffekt belastet Marge
Der Bruttogewinn (Non-GAAP) nahm derweil um 12% auf 279,4 Mio USD zu, und die entsprechende Marge kam bei 34,4% nach 37,4% zu liegen. Vom Management war im Vorfeld wegen höherer Logistikkosten ein gewisser Druck auf die Marge in Aussicht gestellt worden. Der Effekt wurde nun auf 150 Basispunkte beziffert. Am Ziel einer Bruttomarge zwischen 35 und 37% ändere sich nichts, wurde betont. Ausserdem seien diese Probleme inzwischen grösstenteils gelöst, sagte der CEO.
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT (Non-GAAP) stieg gleichwohl um 18% auf 117,1 Mio USD, weil sich der Kostenanstieg in Grenzen gehalten habe.
Unter dem Strich verdiente Logitech mit 80,8 Mio USD allerdings 17% weniger als im Vorjahr. Dies wurde primär mit einem Abschreiber auf Steuergutschriften (16 Mio USD) wegen der US-Steuerreform begründet. Ein Umzug des Logitech-Hauptsitzes in die USA sei im übrigen trotz der gesunkenen Steuern in den USA kein Thema, betonte CEO Darrell. «Wir sind glücklich in Lausanne.»
Höhere Guidance
Für das Geschäftsjahr 2017/18 erhöhte das Management nach den guten Zahlen die Guidance – zum zweiten Mal im laufenden Geschäftsjahr. Es rechnet mit einem Wachstum von 12% bis 14% in Lokalwährungen (bisher: 10% bis 12%) sowie einem operativen Gewinn (Non-GAAP) von 270 bis 280 Mio USD (bisher: 260-270 Mio). Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten wurde bei einem Umsatz von 1,97 Mrd USD bereits ein operativer Gewinn von 231,5 Mio USD verbucht.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Logitech die Erwartungen der Analysten beim Umsatz und dem Betriebsgewinn deutlich übertroffen. Analysten sprachen von einem verspäteten Weihnachtsgeschenk. An der Börse ging es für die Logitech-Papiere um 8,0% auf 39,03 CHF in die Höhe. Im frühen Handel wurde bei 39,12 CHF ein Mehrjahreshoch erreicht. (awp/mc/ps)