Lonza baut 500 Arbeitsplätze ab – 400 davon in Visp

Richard Ridinger

Lonza-CEO Richard Ridinger.

Lonza-CEO Richard Ridinger. (Foto: Lonza)

Basel – Der Lifesciencekonzern Lonza verschreibt seinem grössten Standort Visp eine Fitnesskur. Konkret bedeutet dies, dass Lonza über die nächsten zwei Jahre im Oberwallis 400 Arbeitsplätze abbauen wird. Weitere 100 Stellen fallen in den Corporate Functions weg. Wie Lonza am Mittwochmorgen mitteilte, soll der Abbau möglichst schonend über die Bühne gehen.

Der Standort Visp sei zwar gut ausgelastet, die Profitabilität sei aber in den letzten Jahren unbefriedigend gewesen. Der Standort stehe nicht nur unter starkem Wettbewerbsdruck durch kostengünstige Konkurrenz. Er sei auch dem permanent hohen Frankenkurs ausgesetzt sowie höheren Energiekosten. Hinzu komme ein schlechtes Produktportfolio und der an sich komplizierte Standort.

Mit dem Kostensenkungsprogramm «VispChallenge» will Lonza diese Probleme in den Griff kriegen. Mit dem Abbau jeder siebten der gut 2800 Stellen in Visp will Lonza die Produktivität des Werks bis 2015 um 100 Mio CHF verbessern.

50-100 interne Versetzungen möglich
Der Stellenabbau im Wallis zieht sich über zwei Jahre hin. Mitarbeitende des Standortes erhalten die Möglichkeit, intern neue Stellen zu finden. Ebenso würden die natürliche Fluktuation, Frühpensionierungen und der Abbau temporärer Arbeitskräfte helfen, die Zahl der Kündigungen zu dämpfen. Konzernchef Richard Ridinger denkt, dass vielleicht 50 bis 100 Mitarbeiter intern versetzt werden können, wie er an einer Telefonkonferenz erläuterte.

In Anschluss an dieses Programm zur Produktivitätsverbesserung in Visp wird Lonza ihre weltweite Produktionspräsenz überprüfen und ähnliche Verbesserungsprogramme an anderen Standorten weltweit einführen. Über das Ausmass der erwarteten Konsequenzen aus diesem neuen Programm wollte Ridinger zu diesem Zeitpunkt noch nicht spekulieren.

Ergebnis auf Kurs – Ziele bekräftigt
Lonza sieht sich nach neun Monaten 2012 auf Kurs. Das Geschäftsergebnis entspreche insgesamt trotz schwierigen makroökonomischen Herausforderungen den Erwartungen, teilte Lonza weiter mit. Das Ergebnis sei im dritten Quartal «solide» ausgefallen und die Kosteneinsparungsprogramme seien auf Kurs.

Die Integration der amerikanischen Arch Chemicals schreitet nach Angaben von Lonza derweil planmässig voran; 90% der Synergiemassnahmen seien implementiert. Das Geschäft dürfte bis Ende des zweiten Jahres Synergien in Höhe von 50 Mio USD und bis zum dritten Jahr zusätzliche Umsätze in Höhe von 40 Mio erreichen. Die Integrationskosten würden etwas unter 80 Mio CHF ausfallen.

Lonza will im Geschäftsjahr 2012 den Betriebsgewinn EBIT gegenüber dem Vorjahr um 10 bis 15% steigern, bestätigt das Unternehmen die Guidance. Ridinger bestätigte ferner die die Mittelfristziele: Die EBITDA-Marge soll bis zum Geschäftsjahr 2015 auf 20% steigen; bis dahin rechnet Lonza mit einem jährlichen mittleren einstelligen Umsatzwachstum in Lokalwährungen. (awp/mc/pg)

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