Basel – Der Lifesciencekonzern Lonza hegt ambitionierte Wachstumsziele. Basierend auf seinem Drei-Säulen-Ansatz – mit Pharma & Biotech, Verbrauchergesundheit, Verbraucher- und Ressourcenschutz – will Lonza die eingeschlagene Stossrichtung weiter verfolgen.
Konkret liegt der Fokus des Unternehmens unverändert auf der Nutzung von organischen Wachstumschancen und Investitionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Gesundheitsbereichs, teilte Lonza am Dienstag im Vorfeld des «Capital Markets Days» mit.
Den letzten grossen akquisitorischen Schritt hatte Lonza im Sommer 2017 mit dem Kauf des amerikanischen Kapselherstellers Capsugel für 5,5 Milliarden Dollar unternommen.
Ziele bestätigt
Bei dieser Gelegenheit bestätigte Lonza auch die Mittelfristziele. Bis zum Jahr 2022 will das Unternehmen seinen Umsatz auf 7,5 Milliarden Franken steigern und die Kern-EBITDA-Marge auf 30 Prozent. Zum Vergleich: 2017 erzielte Lonza einen Umsatz von 5,11 Mrd Franken und die Kern-EBITDA Marge lag bei 24,8 Prozent.
Finanzchef Rodolfo Savitzky blieb es derweil vorbehalten, die Guidance für das laufende Jahr zu bekräftigen, wie aus den Unterlagen zu einer Präsentation des CFO hervorging. Demnach rechnet Lonza unverändert mit einem mittleren bis hohen einstelligen Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis, also den Zukauf von Capsugel ausgeklammert. Und die operative Marge dürfte sich auf dem Niveau des ersten Semesters bewegen, also bei rund 26 Prozent.
Verbesserung in allen Bereichen
Savitzky schlüsselte zudem auf, wie Lonza bis zum Jahr 2022 an die genannten Werte heranreichen will. So soll etwa die wichtigste Sparte «Pharma&Biotech» jährlich hoch einstellig wachsen und dabei ihre Profitabilität (EBITDA-Marge von 30% oder mehr) bewahren.
Die Sparte «Consumer Health» soll derweil gemäss den Plänen Lonzas bis 2022 jährlich ein mittleres bis hoch einstelliges Umsatzwachstum zeigen und die Marge auf ebenfalls über 30 Prozent verbessern. Die neu formierte Einheit «Consumer & Resources Protections» werde im genannten Zeitraum tiefere bis mittlere einstellige Wachstumsraten zeigen und gleichzeitig die EBITDA-Marge auf etwa 25 Prozent verbessern.
Die zur Disposition gestellte Einheit «Water Care» wird nach den Annahmen Lonzas mittlere einstellige Wachstumsziffern zeigen und die Profitabilität dank verschiedener Massnahmen ebenfalls verbessern. Konkret rechnet Lonza bis 2022 mit einer EBITDA-Marge von 15 Prozent.
Veräusserungen in den Bereichen «Water Care» oder «Wood Protection» hat Lonza indes keine angekündigt. Vielmehr spricht CEO Richard Ridinger in seiner Präsentation die Wiederverwendung von Fertigungsanlagen nach der Einstellung von Produkten an. Ein Teil des Geschäftes werde aufgegeben und ein anderer restrukturiert.
Nächste Wachstumswelle erwartet
Auch danach rechnet Lonza mit weiterem Wachstum und spricht von der «nächsten Pharma- und Biotech-Wachstumswelle» über 2022 hinaus. Ein zentrales Element sind hierbei die laufenden Investitionsprojekte, insbesondere der «Ibex» Biopark in Visp.
Wie Lonza letzte Woche bekanntgab, werden dort weitere Investitionen in der Höhe von 400 Millionen Franken getätigt. Die Erweiterung beinhaltet die Wirkstoffentwicklung und -herstellung sowie die finale Arzneimittelherstellung. Das ermöglicht den Lonza-Kunden das Management des gesamten Produktlebenszyklus am Standort Visp. (awp/mc/ps)