Lonza startet gut ins Jahr und bestätigt die Guidance

Lonza startet gut ins Jahr und bestätigt die Guidance
Tritt per 1. März 2019 zurück: Lonza-CEO Richard Ridinger. (Foto: Lonza)

Basel – Der Lifesciencekonzern Lonza meldet einen positiven Start ins Jahr 2018. Vor allem das ehemalige Capsugel-Geschäft erwies sich als Zugpferd. Lonza kündigte zudem eine Erweiterung der Biologika-Produktion in den USA sowie neue Kennzahlen an. Die Guidance 2018 wurde bestätigt.

Insbesondere mit den Geschäften im Healthcare Continuum sei Lonza positiv in das Jahr gestartet, teilte der Konzern am Freitag im Vorfeld seiner Generalversammlung mit. Healthcare Continuum bezeichnet den Bereich zwischen Pharma und vorbeugendem Gesundheitsschutz.

Vor allem die früheren Bereiche des Kapselherstellers Capsugel hätten die Erwartungen übertroffen, sagte Lonza-Chef Richard Ridinger an einer Telefonkonferenz. Angesichts des schwachen Starts im letzten Jahr wies er daraufhin, dass dies sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch auf Basis des laufenden Jahres gelte.

Das Unternehmen schreibt dabei von guten Fortschritten bei der geschäftlichen und funktionalen Integration. Lonza hatte die 5,5 Milliarden Dollar teure Übernahme des US-Unternehmens Mitte 2017 abgeschlossen.

Ausbau der Biologika-Produktion
Allgemein hätten sich die biologischen Bereiche von Lonza gut entwickelt, schreibt der Konzern. Die Kundenbasis für Biologika sei robust und Lonza gewinne neue Kunden, sagte Ridinger. Lonza will nun die Kapazitäten bei der Fermentation von Säugetierzellen ausbauen. Im Rahmen einer Modernisierung am Standort in Portsmouth im US-Bundesstaat New Hampshire würden die Anlagen im mittleren Massstab erweitert.

Der Bau der dafür nötigen Bioreaktoren soll im späteren Verlauf des Jahres beginnen. Der Ersatz alter Anlagen sei ohnehin nötig gewesen, sagte der Lonza-Chef. Nun nutze Lonza dies gleich, um der starken Nachfrage gerecht zu werden.

Der US-Standort gehört seit 1996 zu Lonza und wurde seither in mehreren Runden erweitert. Lonza will ihn als Fertigungszenter für Zelltherapie positionieren. Zudem hat Lonza gerade die Produktion in der neuen Monoanlage für Zell- und Gentherapien in Pearland im Grossraum Houston in Texas aufgenommen. Dabei handelt es sich laut Lonza um die weltweit grösste Anlage dieser Art.

Möglicher Verkauf des Wassergeschäfts
In Spezialitätensegment von Lonza (Specialty Ingredients) lief es vor allem bei der Einheit Consumer Health rund, die in den Konsumgütermärkten Ernährung, Hygiene und Körperpflege tätig ist. Dort ist wiederum ein Teil der übernommenen Capsugel-Geschäfte angesiedelt, die das Wachstum antrieben.

Einen schwächeren Jahresstart hatten die saisonalen und zyklischen Bereiche der Agrar-, Holz- und Wasserproduktportfolios, wie es weiter hiess. Dem Geschäft mit Holzschutzlösungen etwa vermiesten ungünstige Witterungsbedingungen den Start ins Jahr. Zuletzt hatte sich Lonza-Chef Ridinger letzten Herbst zum Holzbehandlungsgeschäft bekannt, das als früheres Sorgenkind des Konzerns vor einigen Jahren zum Verkauf ausgeschrieben war.

Dagegen ist die Zukunft des Wasserbehandlungsgeschäfts offen. Die Restrukturierung und die Neugestaltung des Geschäftsmodells des Bereichs Water Care dauerten an, hält der Konzern fest. Lonza habe nun eine Investmentbank mit der Beratung zu allen strategischen Optionen beauftragt. Einige Analysten rechnen daher mit einem baldigen Verkauf. Bei dem Geschäft handelt es sich um die kleinste Einheit der Division.

Auch im Agrargeschäft setzt Lonza die Portfoliobereinigung fort: Nicht zum Kerngeschäft gehörende Bereiche wie Düngemittel werden aufgegeben. Lonza-Chef Ridinger kündigte an, Lonza werde in naher Zukunft noch mehr Nicht-Kerngeschäfte aufgeben.

Ziele bestätigt
Anders als von einigen Branchenbeobachtern erhofft schraubte Lonza die eigenen Zielvorgaben am Freitag nicht nach oben. Allerdings deutete der Konzern eine mögliche Prognoseanhebung zu einem späteren Zeitpunkt an: Aufgrund der starken Dynamik sei Lonza auch sehr zuversichtlich, «mindestens» die bereits kommunizierte Prognose für das Gesamtjahr 2018 zu erreichen.

Lonza erwartet demnach ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich auf Vergleichsbasis sowie die Verbesserung der Kern-EBITDA-Marge um 100 Basispunkte. Mit der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse wird Lonza wie bereits angekündigt die Kennzahl Kern-RONOA (Rendite auf dem Nettobetriebsvermögen) durch die Kennzahl ROIC (Rendite auf das investierte Kapital) ersetzen und das neue mittelfristige ROIC-Ziel bekanntgeben.

Die Anleger reagierten erfreut auf den Zwischenbericht. Die Aktien schlossen 5,2 Prozent höher bei 256,20 Franken. (awp/mc/pg)

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