Lonza übernimmt US-Unternehmen Interhealth für rund 300 Mio USD

Lonza übernimmt US-Unternehmen Interhealth für rund 300 Mio USD
Lonza-CEO Richard Ridinger. (Foto: Lonza)

Basel – Der Life-Science-Konzern Lonza kauft das US-Unternehmen Interhealth Nutraceuticals und legt dafür bis zu 300 Mio USD auf den Tisch. Damit werde der Bereich Gesundheit gestärkt, teilt der Konzern am Montag mit. Interhealth ist laut den Angaben ein führender Produzent von gesundheitsfördernden Nahrungsmittelinhaltsstoffen, insbesondere für Nahrungsergänzungsmittel.

«Mit dieser Akquisition unternimmt Lonza einen weiteren Schritt auf unserem strategischen Weg, hochwertige Produkte für den gesamten Bereich der Gesundheitsversorgung anzubieten», lässt sich CEO Richard Ridinger in der Mitteilung zitieren.

Der Kaufpreis entspricht laut Angaben rund dem Zehnfachen des EBITDA für den Zwölfmonatszeitraum per Ende Juli 2016. Der Betrag werde in Form einer Vorauszahlung und einer Earn-out-Zahlung entrichtet. Der Abschluss der Transaktion wird für den kommenden September erwartet, Interhealth solle danach umgehend zum Ergebnis beitragen, heisst es weiter. Heute ist die US-Firma ein Portfoliounternehmen von Kainos Capital.

Interhealth bietet Lonza zufolge über 15 markengeschützte Inhaltsstoffe an. Das wichtigste Produkt UC-II werde im Segment Gelenkgesundheit verwendet. Daneben ergänzten die Inhaltsstoffe das bestehende Nutrition-Portfolio von Lonza in den Bereichen Sporternährung, Gewichtskontrolle, Gesundheit des Immunsystems und Haustiernahrung. Mit der Akquisition weite Lonza zudem das Angebot auf neue Gebiete wie mentale Gesundheit und Diabetes aus, wird zugleich betont.

Aktie steigt leicht
An der Börse haben die Aktien von Lonza am Montag mit leichten Avancen auf die News reagiert. Zum Handelsschluss stand der Kurs 0,3% höher bei 189,00 CHF. Der am SPI gemessene Gesamtmarkt rückte derweil um 0,13% vor.

Lonza sei ein weiterer wichtiger Schritt zur Erweiterung des Portfolios im attraktiven Geschäft mit Nahrungsmittelinhaltsstoffen gelungen, schreibt Philipp Gamper von der ZKB. Dieser Bereich verspreche überdurchschnittliches Wachstum und gute Margen bei gleichzeitig geringer Zyklizität. Damit könne der zuletzt von Lonza vorangetriebene margenstarke Pharma&Biotech-Bereich, der stärkeren Schwankungen unterliegt, besser abgefedert werden. Den Gesamtpreis, den Lonza für Interhealth zu bezahlen bereit ist, bewertet der ZKB-Analyst als «angemessen».

Interhealth werde im Jahr 2016 rund 30 Mio CHF und 2017 rund 92 Mio zum Umsatz von Lonza beisteuern, schätzt derweil Carla Bänziger von der Bank Vontobel. Das zugekaufte Geschäft dürfte dabei eine EBIT-Marge im Bereich von 33% erzielen. Während es zum bestehenden Ingredients-Geschäft von Lonza kaum Überlappungen gebe, sei allenfalls in der Distribution von Produkten mit Synergien zu rechnen. Carla Bänziger belässt das Rating auf «Hold» mit einem Kursziel von 175 CHF. (awp/mc/upd/ps)

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