Richard Ridinger, CEO Lonza.
Basel – Lonza und Sartorius Stedim Biotech (ssB), ein international führender Pharma- und Biotech-Zulieferer, haben eine langfristige Kooperationsvereinbarung für die Lieferung und den Vertrieb von Zellkulturmedien geschlossen. Zellkulturmedien sind Wachstums- und Nährstoffe für Zellen oder Mikroorganismen und werden in jedem Produktionsprozess von Biopharmazeutika benötigt, wie der Schweizer Life-Science-Konzerrn am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt.
Demnach sieht die Vereinbarung vor, dass ssB weltweit das Marketing und den Vertrieb der Medien und Pufferlösungen, welche für die Herstellung von Protein-basierten Therapeutika und Impfstoffen verwendet werden, übernimmt, während Lonza weiterhin die Entwicklung, Produktion und Logistik dieser Produkte betreibt. Die Entwicklung neuer Produkte wird gemeinsam erfolgen. Die Abfüllung der Zellkulturmedien, die in der Regel als flüssige Lösung oder Pulver an Biopharmakunden verkauft werden, soll sukzessive auf sterile Einwegbeutel von ssB umgestellt werden. ssB und Lonza legten weiterhin fest, dass die Zellkulturmedien unter beiden Marken im Wege eines Dual Brandings vertrieben werden. Lonza behält die kommerzielle Verantwortung für das weltweite Marketing und den Vertrieb der Medien, welche für Forschungszweck und bei der Herstellung von Zell-basierten Therapeutika und der Gentherapie sowie für die Produktion der Custom Manufacturing Kunden von Lonza verwendet werden.
Kein Preis
Lonza erzielte mit seinem Mediengeschäft im Jahr 2011 einen Umsatz von rund CHF 25 Millionen. Die bisher bei Lonza beschäftigten rund 15 Spezialisten im Verkaufsteam werden von Sartorius Stedim Biotech übernommen. Über die Vertragskonditionen vereinbarten die Parteien Stillschweigen.
Für Sartorius Stedim Biotech, das mit Bioreaktoren und Einwegbehältern bereits zentrale Komponenten für den Zellkulturprozess anbietet, stellen die Zellkulturmedien von Lonza eine ideale Ergänzung des Portfolios dar. „Wir freuen uns sehr, dass wir durch die Kooperation mit Lonza ein marktführendes, hochqualitatives Medien- und Puffersortiment in unsere Angebotspalette aufnehmen können”, kommentierte Reinhard Vogt, Mitglied des Boards der Sartorius Stedim Biotech. „Medien sind ebenso wie unsere Einwegbehälter oder Bioreaktoren erfolgskritisch für die effiziente und sichere Herstellung von medizinischen Wirkstoffen. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach gebrauchsfertigen und innovativen Produkten. Unsere Kunden werden bei der Herstellung ihrer Arzneien davon profitieren, voll integrierte Einweglösungen für ihren gesamten Zellkulturprozess aus einer Hand zu bekommen.“
«Grosses Potenzial»
„Diese Vereinbarung bietet grosses Potenzial für Lonza, da wir durch das zusätzliche Geschäft und die höhere Auslastung unserer Produktionskapazitäten einen klaren Mehrwert aus unserem Mediengeschäft generieren“, so Lukas Utiger, COO von Lonza Bioscience. „Lonza und Sartorius passen perfekt zusammen. Beide Partner bringen komplementäre Stärken mit, von denen unsere Kunden profitieren.“