Arbon – Die Industrie-Gruppe Looser hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 bereinigt um den Verkauf der Single-Gruppe einen Umsatzanstieg verbucht und das Konzernergebnis verbessert. Das Unternehmen bekräftigt seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr und sieht den Zusammenschluss mit AFG auf Kurs.
Nominal sank der Umsatz leicht um 0,7% auf 328,4 Mio CHF, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Bereinigt um Währungs- Akquisitions- und Devestitionseffekte wurde jedoch ein Anstieg um 5,8% ausgewiesen. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA ging geringfügig auf 37,8 Mio CHF (VJ 37,9 Mio) zurück, wobei die entsprechende Marge unverändert 11,5% betrug. Der Konzerngewinn hat sich hingegen auf 10,1 Mio verbessert, verglichen mit 6,4 Mio im Vorjahreszeitraum.
Im laufenden Jahr würden Sonderkosten aus den strategischen Projekten Verkauf Beschichtungen und Zusammenschluss mit der AFG anfallen, die auf einen Wert von 1,7 Mio CHF veranschlagt werden. Zudem hatte Looser im Vorjahr das Segment Temperierung (Single Gruppe) verkauft. Ohne diese beiden Effekte sei der EBITDA um 13% gewachsen und die Marge habe 12,0% betragen, schreibt das Unternehmen.
Wachstum bei Türen und Industriedienstleistungen
Wachstum verzeichnete insbesondere das grösste Segment Türen mit einem Umsatzplus von rund 14% auf 181,5 Mio CHF. Währungsbereinigt betrug die Steigerung noch 11%. Um 5,5% legte das Segment Industriedienstleistungen auf 45,4 Mio CHF zu (bereinigt +4,6%). Nur geringen Einfluss (+0,3 Mio CHF) hatte dabei die Übernahme der WMS WC-Mietservice durch Condecta per Anfang September.
Rückläufig war hingegen die Umsatzentwicklung im Segment Beschichtungen, für dem im August der Verkaufsprozess eingeleitet wurde. Hier sank der Absatz effektiv und währungsbereinigt um je 1,9% auf 104,4 Mio CHF. Der Verkaufsprozess für die Beschichtungs-Gruppe laufe plangemäss, heisst es weiter.
Ausblick bekräftigt
Für das Gesamtjahr 2016 erwartet das Unternehmen weiterhin währungs- und akquisitionsbereinigt einen deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum sowie eine Steigerung der EBITDA-Marge. Dabei sind Sonderkosten für strategische Projekte ausgenommen. Dazu zählt der Verkauf der Sparte Beschichtungen und der Zusammenschluss mit AFG.
Der Zusammenschluss von Looser und AFG verlaufe planmässig, heisst es weiter. Die bisherigen Familienaktionäre und die Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung haben im September mit AFG einen Kaufvertrag über 53% der Looser-Aktien geschlossen. Für die restlichen Aktien bietet AFG zu gleichen Bedingungen 5,5 eigene Aktien plus 23 CHF je Looser-Anteil. Derzeit läuft die Angebotsfrist (bis 10.11., Nachfrist 17.11. bis 30.11.).
Am morgigen Dienstag wird AFG zur Looser-Übernahme eine ausserordentliche Generalversammlung abhalten, am Mittwoch Looser. Der Vollzug ist bis Mitte Dezember geplant. Das neue Unternehmen soll wie bereits früher bekanntgegeben in Arbonia umbenannt werden.
AFG- und Looser-Aktien mit positiver Reaktion
Seit der Bekanntgabe der Übernahmepläne hängt die Bewertung der Looser-Aktie stark am AFG-Kurs. Beide Titel reagieren positiv auf die vorgelegten Zahlen. Während Looser am Montag knapp eine Stunde nach Handelsstart um 1,0% zulegen können, gewinnen AFG sogar 3,2% hinzu.
Laut dem Analysten der ZKB wurden seine Gewinnerwartungen etwas verfehlt, auch unter Einbeziehung der Sonderkosten. Die beiden fortzuführenden Geschäfte Türen und Industriedienstleistungen entwickeln sich umsatzmässig jedoch weiterhin sehr solide, heisst es. Die ZKB bewertet sowohl Looser als auch AFG mit Marktgewichten. (awp/mc/upd/ps)