Looser verbessert Ergebnis im 1. Halbjahr deutlich
Arbon – Die Industriegruppe Looser Holding hat im ersten Halbjahr von der weiter hohen Nachfrage im Sektor Wohnungsbau profitiert und den Umsatz gesteigert. Zur Profitabilität steuerte das Segment Türen einen Grossteil bei, während die Entwicklung bei der zum Verkauf stehenden Sparte Beschichtung verhaltener war. Das Nettoergebnis stieg dank geringerer Finanzaufwendungen deutlich, und der Ausblick wird bestätigt.
«Wir lagen beim Umsatz über unseren eigenen Erwartungen», sagte Looser-VRP und acting CEO Rudolf Huber an einer Telefonkonferenz. Der Umsatz wuchs im ersten Semester 2016 um 0,5% auf 220,2 Mio CHF, währungs- und devestitionsbereinigt resultierte jedoch ein Plus von 6,9%. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA stieg um 1,8% auf 27,0 Mio CHF, wobei sich die entsprechende Marge auf 12,3% (VJ 12,1%) verbesserte.
Verbesserter Konzerngewinn
Der Konzerngewinn schliesslich verbesserte sich auf 7,6 Mio von 4,5 Mio im Vorjahreszeitraum. Neben der Steigerung der operativen Ergebnisse sei dies hauptsächlich auf die erheblich geringeren Finanzaufwendungen zurückzuführen.
Looser hatte im zweiten Halbjahr die Rechnungslegung auf Swiss GAAP FER von IFRS umgestellt und die Vergleichszahlen entsprechen angepasst. Dies habe im Wesentlichen zu einem um 1,1 Mio CHF höheren EBITDA geführt sowie zu einem um 1,3 Mio tieferen EBIT, heisst es im Halbjahresbericht.
Türen mit höherer Profitabilität
Zur Profitabilitätssteigerung habe im Wesentlichen das Segment Türen beigetragen, schreibt Looser weiter. Positiv hätten die anhaltend hohe Nachfrage im Wohnungsbau in Deutschland und das dynamische Marktumfeld in Polen, aber auch das im Vorjahr gestartete Programm zur Produktivitäts- und Profitabilitätssteigerung gewirkt. Der Umsatz stieg um 18% auf 122,7 Mio CHF, und der EBITDA um 45% auf 18,4 Mio. Es sei zu erwarten, dass die Wohnungsknappheit in Deutschland den Trend im Wohnungsbau weiterhin positiv beeinflussen werde.
Bei den Industriedienstleistungen habe das Verkaufsvolumen im Handel mit Kranen, Raumsystemen und Baugeräten auf Vorjahresniveau gelegen. Im Bereich Event Services habe es markantes Wachstum gegeben. Insgesamt wuchs der Umsatz leicht um 1,1% auf 27,2 Mio CHF, und der EBITDA ging um 2,6% auf 7,4 Mio zurück.
Verkauf der Beschichtungsgruppe erst am Anfang
Looser hatte in der Vorwoche den Verkauf der Beschichtungsgruppe bis Ende Jahr angekündigt. In diesem Segment sank der Umsatz im Semester um 0,7% auf 72,4 Mio CHF und der EBITDA um 40% auf 4,0 Mio. Im Vorjahr sei hier jedoch ein Gewinn aus einem Liegenschaftsverkauf von 1,3 Mio CHF enthalten gewesen. Während die Produktbereiche Antihaftlacke und Holzlacke in Europa und in Asien zulegten, blieben die Produktbereiche Verpackungslacke sowie Schreinerlacke in der Schweiz hinter dem Vorjahresumsatz zurück, wie es heisst.
Der Verkauf der Gruppe, bestehend aus Feyco Treffert, Schekolin und ILAG, stehe noch ganz am Anfang des Prozesses, sagte der CEO. Natürlich habe man im Vorfeld den Markt entsprechend untersucht und 30 bis 40 mögliche Interessenten identifiziert. Konkrete Gespräche oder Angebote gebe es aber noch keine. Auch ob die Unternehmensteile im Einzelnen oder als Gesamtpaket veräussert werden können, sei nicht abzusehen. Chancen seien aber vorhanden. «Grundsätzlich ist die Basis sehr gut und unser Ziel ist bei der Bewertung schon ein dreistelliger Millionenbetrag», sagte Huber.
Deutliches Umsatzwachstum erwartet
Der bisherige Ausblick für das Gesamtjahr wird bekräftigt. Auf der Basis des aktuellen Halbjahresergebnisses erwartet das Management währungs- und akquisitionsbereinigt weiterhin ein deutliches Wachstum von Umsatz und operativem Ergebnis sowie eine Steigerung der EBITDA-Marge.
Der Analyst der ZKB sieht die Zahlen insgesamt leicht über seinen Erwartungen, insbesondere im Türen-Geschäft. Auch der bestätigte Ausblick wird positiv gewertet. (awp/mc/pg)