Walter Huber, Leiter Departement Industrie und Grosshandel und Mitglied der Generaldirektion im MGB. (Bild: Migros / Flickr)
Zürich – Die M-Industrie erarbeitete im Jahr 2015 CHF 6.255 Mrd. Umsatz (Vorjahr CHF 6.016 Mrd.) und konnte damit in einem anspruchsvollen Marktumfeld um 4.0% wachsen. Durch gezielte Akquisitionen wurden die Marktpositionen im In- und Ausland gestärkt. Trotz Frankenstärke und zunehmendem Druck im Schweizer Markt legte die M-Industrie real um 0.8% zu, wie aus einer Mitteilung des Migros-Genossenschaftsbunds vom Mittwoch hervorgeht.
Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und die damit verbundene Frankenstärke haben den Druck auf den Werkplatz Schweiz deutlich erhöht. Der steigende Einkaufstourismus und die verhaltene Konsumenten-stimmung auf dem Schweizer Markt (Detailhandel und Grossverbrauchermarkt) waren für die M-Industrie spürbar. Mit gezielten Akquisitionen im In- und Ausland stärkte die M-Industrie ihre Marktpositionen und erzielte solides Wachstum. Mit der Übernahme der Lüchinger+Schmid-Gruppe (Handels- und Produktions-unternehmen für Eier, Eiprodukte, gekühlte Frisch- und Tiefkühlprodukte) konnte der Belieferungsgross-handel markant ausgebaut werden. Im internationalen Kosmetikgeschäft wurde durch den Mehrheitserwerb der britischen QBC (Quantum Beauty Company) das Geschäft mit Exklusivmarken verstärkt. Nominal steigerte die M-Industrie den Umsatz in allen Kundengruppen.
«Wir haben uns in einem turbulenten Geschäftsjahr dank raschem und konsequentem Handeln gut geschlagen. Verbunden mit einem Kostenprogramm und gezielten Akquisitionen konnten wir unsere strategischen Positionen stärken», sagt Walter Huber, Leiter M-Industrie und Mitglied der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB).
Das Geschäft mit der Migros-Gruppe konnte um 2.1% auf CHF 4.488 Mrd. ausgebaut werden. Überproportional entwickelte sich das Geschäft mit Denner, Migrolino und LeShop.ch. Nicht zuletzt dank den vielfältigen und attraktiven Sortimenten der M-Industrie konnten alle Kunden innerhalb der Migros-Gruppe Marktanteile gewinnen.
Einkaufstourismus und fehlende ausländische Touristen
Das anspruchsvolle Umfeld im Grossverbrauchermarkt war geprägt vom Einkaufstourismus und von fehlenden ausländischen Touristen, was Auswirkungen auf das Gastronomiegeschäft hatte. Das Umsatzwachstum von knapp 10% auf CHF 1’086 Mio. (Vorjahr CHF 995 Mio.) ist in erster Linie auf die erstmals konsolidierte Lüchinger+Schmid-Gruppe zurückzuführen. In einem schrumpfenden Gesamtmarkt konnte das Umsatzniveau gehalten werden.
Das internationale Geschäft, bestehend aus Export und Auslandstandorten, legte um 8.8% auf CHF 681 Mio. (Vorjahr CHF 626 Mio.) zu. Die Auslandstandorte legten in Lokalwährungen teils kräftig zu. Trotz dem erstarkten Schweizer Franken (rund 12% gegenüber der Hauptwährung Euro) erwies sich das Exportgeschäft als robust. Währungsbereinigt betrug das Exportwachstum erfreuliche 6.3%. Hauptwachstumstreiber waren das Kaffeekapsel- sowie das Käsegeschäft. Ebenfalls steigern konnte sich der Bereich Kosmetika.
Die M-Industrie schafft neue Arbeits- und Ausbildungsplätze Ende 2015 beschäftigte die M-Industrie netto 944 Mitarbeitende mehr als im Vorjahr und zählte total 13’113 Mitarbeitende. Ohne die Akquisitionen wurden 546 neue Arbeitsplätze geschaffen, davon 456 in der Schweiz. Ein spezieller Fokus lag bei der Nachwuchsförderung. Die Anzahl Ausbildungsplätze wurde weiter aus¬gebaut. Aktuell bildet die M-Industrie 526 Lernende (Vorjahr 472) in über 30 verschiedenen Berufen aus. Dies sind 100 Lehrstellen mehr als noch vor drei Jahren.
Ausblick zurückhaltend
Der Produktionsstandort Schweiz bleibt unter Druck. Vom Schweizer Markt sind wenig Wachstumsimpulse zu erwarten. In diesem anspruchsvollen Umfeld wird die M-Industrie ihre Leistungsfähigkeit konsequent weiter steigern und ihre Marktpositionen in den internationalen Schlüsselmärkten gezielt ausbauen. (Migros/mc/ps)