M&A-Aktivitäten in der Schweiz von KMU getrieben
Zürich – Das anhaltende Klima der Ungewissheit hat im vergangenen Jahr die globalen M&A-Aktivitäten etwas gebremst, nicht aber im Schweizer KMU-Sektor. Die Anzahl Transaktionen in diesem Sektor wuchs 2016 auf 191 von 176, wobei das Niveau der Jahre 2013 (231 Transaktionen) und 2014 (216) nicht mehr erreicht wurde, wie das Beratungsunternehmen Deloitte am Dienstag mitteilt.
Von den 191 Transaktionen entfielen je knapp ein Drittel auf inländische sowie auf Übernahmen von KMU-Unternehmen im Ausland (Outbound), während die Inbound-Transaktionen, also Übernahmen von Schweizer KMU durch ausländische Unternehmen, etwas mehr als ein Drittel ausmachten.
Letztere waren mit einem Plus von 44% gegenüber dem Vorjahr auch der Haupttreiber des Aufschwungs der M&A-Aktivitäten der Schweizer KMU. Das Outbound-Geschäft zog zum Vorjahr um 13% an, wogegen die Zahl der inländischen Transaktionen zum vierten Mal in Folge zurückfiel (-18%). Der Anteil der grenzüberschreitenden Aktivitäten erhöhte sich 2016 auf 68%, im Vorjahr lag er noch bei 58%.
Investitionen nehmen wieder zu
Der Aufwärtstrend der Transaktionen stelle die Anpassungsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft unter Beweis, schreibt Deloitte in dieser Studie. Trotz anhaltendem Währungsdruck hätten die solidesten KMU ihre Investitionsausgaben wieder aufgenommen. Auf der anderen Seite verhielten sich die ausländischen Käufer äusserst opportunistisch, nicht zuletzt aufgrund der Reputation, des Technologieniveaus und der hohen Qualität der Dienstleistungen der mittelständischen Unternehmen in der Schweiz.
Der optimistischere Ausblick der Schweizer Wirtschaft führe dazu, dass Schweizer KMU mehr strategische Übernahmen im Ausland tätigten. Diese externe Wachstumspolitik ermögliche den KMU, sich in andere Branchen zu diversifizieren und weitere Regionen zu erschliessen. Und diese Strategie werde durch den starken Franken weiter beflügelt.
Die Abschwächung im Inlandgeschäft lasse sich vor allem dadurch erklären, dass Schweizer Unternehmen stärker darauf ausgerichtet seien, ihre Aktivitäten im Ausland auszuweiten und ihre Abhängigkeit vom Schweizer Markt zu verringern und deshalb Outbound-Transkationen bevorzugten. (awp/mc/ps)