Zürich – Der Schweizer M&A-Markt hat im ersten Quartal 2011 mit 61 Transaktionen gegenüber dem Vorjahresquartal zulegen können. Damals waren 57 Transaktionen verzeichnet werden. Dies sei die erste Zunahme der Anzahl Fusionen und Übernahmen seit 2009, heisst es in der am Mittwoch publizierten «M&A Review» von KPMG und der Universität St. Gallen.
Damit setze sich die Trendwende im M&A-Markt auf tiefem Niveau fort. Die Stimmung an den internationalen Finanzmärkten habe sich in den letzten Monaten weiter erholt. Obwohl die politischen Unruhen im arabischen Raum sowie die Ereignisse in Japan auch die Kapital- und Finanzmärkte hätten erzittern lassen, seidie positive Grundtendenz erhalten geblieben.
Enge Korrelation mit Bewegungen an Kapitalmärkten
Die M&A-Aktivitäten würden eng mit den Bewegungen an den Kapitalmärkten korrelieren, wenn auch mit leichter Verzögerung. So würden die Statistiken des Jahres 2011 bezüglich Anzahl und Volumen von M&A-Transaktionen noch nicht dieselben Zahlen aufzeigen wie im Jahr zuvor. Die Anzahl Transaktionen habe zwar zugenommen, jedoch sei der Wert der Transaktionen aufgrund des Fehlens von Grosstransaktionen auf einem bescheidenen Niveau geblieben. Insgesamt wurden im ersten Quartal Fusionen und Übernahmen für 10,8 Mrd (VJ 39,9 Mrd) USD getätigt. Jedoch konnten in der Vergleichsperiode des Vorjahres zwei Grosstransaktionen in die Statistik aufgenommen werden, so der Kauf von Kraft Foods «Frozen Pizza Business» durch Nestlé für 3,7 Mrd USD und die Akquisition von Alcon (52%-Anteil) durch Novartis für 25,8 Mrd USD. Unter Ausschluss dieser beiden Transaktionen hätte sich für das erste Quartal 2010 noch ein Volumen von 10,4 Mrd USD ergeben.
2011 mit positivem Trend
Für das zweite Quartal zeigt sich KPMG zuversichtlich. Zahlreiche Unternehmen hätten ihre M&A-Absichten offen deklariert. Zudem sei auch die Aktivität unter M&A-Beratern deutlich gestiegen. Bereits im April 2011 seien weitreichende Transaktionen angekündigt worden, welche das zweite Quartal des Schweizer M&A-Marktes positiv beeinflussen dürften, heisst es weiter. So seien bereits Sulzer’s Akquisition von Cardo Flow Solutions oder Meyer Burgers Übernahme von Roth&Rau, aber auch das öffentliche Kaufangebot von Nibe Industries AB für die Schulthess Gruppe bekannt.
Asien gewinnt für M&A-Tätigkeiten an Bedeutung
Auch zeige sich, dass der asiatische Markt für die M&A-Tätigkeit von Schweizer Unternehmen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Aufgrund der wachsenden Volkswirtschaften und des entwickelten Know-how der lokalen Unternehmen würden Fusionen und Akquisitionen vermehrt auch als Wachstumsinstrument für chinesische, indische, japanische und andere asiatische Unternehmen genutzt. So konnte zum Beispiel die japanische Nabtesco Gruppe trotz der aktuellen Situation in Japan erfolgreich die Akquisition der Kaba Door Automation Division abschliessen und so ihre internationale Position weiter ausbauen. Deshalb rechnen die Autoren der Studie für das Gesamtjahr 2011 mit einem anhaltend positiven Trend im M&A-Markt. (awp/mc/ps)