Maklerzentrum: Versicherte favorisieren Hausarzt gegenüber Gruppenarztpraxis
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Basel – Das Gros der Schweizer Krankenversicherten geht nach wie vor zum klassischen Hausarzt und beabsichtigt in nächster Zeit auch keinen Wechsel zu einer anderen Lösung, stellt die Maklerzentrum Schweiz AG in ihren Beratungsgesprächen immer wieder fest.
Die Krankenversicherer ersetzen denn ihre HMOModelle auch zunehmend durch Hausarztmodelle. Schliesst ein Versicherter eine Standardlösung in der obligatorischen Grundversicherung ab, hat er freie Arztwahl. Aus Kostenüberlegungen macht der Abschluss einer solchen Lösung allerdings heute kaum mehr Sinn.
HMO für jüngere Versicherte in Stadtzentren
Für Versicherte, die viel unterwegs sind, eignet sich alternativ beispielsweise das Telefonmodell. Vor der Konsultation eines Arztes muss sich der Versicherte zunächst beim Vertragspartner seiner Krankenversicherung für Telemedizin für eine medizinische Vorabklärung melden. Als Alternative bieten die Krankenkassen ausserdem das HMO-Modell an, bei dem der Versicherte mit wenigen Ausnahmen immer zuerst einen in einem HMO-Zentrum praktizierenden Arzt aufsuchen muss. Dieses Modell eignet sich vor allem für jüngere Versicherte, die über keinen festen Hausarzt verfügen und in der Nähe eines solchen Zentrums wohnen oder arbeiten. Zu finden sind HMO-Zentren vor allem in Stadtzentren. Auch für Versicherte, die nichts gegen eine Einschränkung bei der Wahl des Dienstleisters haben, ist ein HMO-Modell durchaus empfehlenswert. Gruppenarztpraxen haben ausserdem den Vorteil, dass sie den Patienten in derselben Praxisgemeinschaft ein breit gefächertes Angebot bieten können. Überweist der zugewiesene HMO-Arzt den Patienten an einen Spezialarzt, ist die Behandlung unter Umständen in derselben Praxis möglich, was dem Patienten auch administrative Erleichterungen bringt.
Wirklich durchgesetzt hat sich das HMO-Modell allerdings nicht, sucht doch das Gros der Versicherten nach wie vor den klassischen Hausarzt auf. «Tendenzen, dass es in absehbarer Zeit zu einer Abkehr von dieser Lösung kommt, können wir in unseren Beratungsgesprächen nicht feststellen», führt Stephan M. Wirz, Geschäftsleitungsmitglied der Maklerzentrum Schweiz AG, aus.
Kostendruck zunehmend auch auf Hausärzte
Vor diesem Hintergrund ersetzen Gesellschaften die klassischen HMO-Modelle zunehmend durch Hausarztmodelle. Auch hier ist der Hausarzt im Krankheitsfall erste Anlaufstelle für den Versicherten. Damit der Versicherte von diesem Modell profitieren kann, muss der Hausarzt auf der Ärzteliste des Krankenversicherers figurieren. Je nachdem kann das gewählte Hausarztmodell für den betreffenden Arzt mit einer Budgetverantwortung verbunden sein. Der Kostendruck, den Krankenkassen auf ihre eigenen Gruppenarztpraxen ausüben, dürfte sich zunehmend auch auf Hausärzte mit Einzelpraxen übertragen. Diese sind angehalten, kosteneffizient zu arbeiten, um sich den Platz auf der Ärzteliste zu erhalten. Als «Gatekeeper» hat der Arzt stets die Übersicht über die ganze Krankengeschichte seines Patienten, über seine Medikationen und Operationen. Dadurch hat er gleichzeitig den Überblick über sämtliche Kosten und übernimmt somit eine wichtige Kontrollfunktion. (MZ/mc/hfu)
Über die Maklerzentrum Schweiz AG
Die Maklerzentrum Schweiz AG ist führende Anbieterin von Versicherungslösungen im Privatkundenbereich. Die eigentümergeführte Gesellschaft wurde Anfang 2006, mit Hauptsitz in Basel, gegründet. Heute sind 240 Mitarbeitende an zehn Standorten in der Schweiz tätig und beraten Privat- und Firmenkunden in den Bereichen Kranken-, Sach- und Vermögens- Versicherungen sowie private Vorsorge. Über 80‘000 Personen zählen inzwischen zum festen Kundenbestand.