Manpower: Vorsichtiger Optimismus bei den Schweizer Arbeitgebern
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Genf und Zürich – Der Arbeitsmarkt in der Schweiz wird sich in den nächsten drei Monaten voraussichtlich weiterhin positiv entwickeln. Den Ergebnissen des heute veröffentlichten Manpower Arbeitsmarktbarometers für das 3. Quartal 2014 zufolge bleibt der Optimismus der Schweizer Arbeitgeber ungebrochen. Obgleich die Netto-Arbeitsmarktprognose leicht zurückgeht, meldet die Mehrzahl der Regionen und Sektoren einen Anstieg ihres Ergebnisses im Jahresvergleich. Die Ergebnisse der Regionen fallen sehr unterschiedlich aus, in der Zentralschweiz sind die Aussichten äusserst positiv, während die Arbeitgeber im Tessin und in der Nordwestschweiz eine auffällig negative Erwartungshaltung aufweisen.
Im Rahmen des Manpower Arbeitsmarktbarometers für das 3. Quartal 2014 wurden in der Schweiz 784 Arbeitgeber befragt, 5 % von ihnen rechnen mit einem Anstieg ihrer Personalbestände, 3 % mit einem Rückgang und 91 % erwarten keine Veränderung. Die saisonbereinigte Netto-Arbeitsmarktprognose beläuft sich auf +3 %, im Quartalsvergleich entspricht dies einem Rückgang des Ergebnisses um 2 Prozentpunkte, im Jahresvergleich einem Anstieg um 3 Prozentpunkte.
„Die Annahme der Masseinwanderungsinitiative scheint noch keinen Einfluss auf die Investitions- und Einstellungspolitik der Arbeitgeber zu haben – sie bleiben für das kommende Quartal zuversichtlich. Trotzdem wird die Initiative das Wachstumspotenzial der Schweiz mittel- und langfristig beeinträchtigen und sich folglich auch auf den Arbeitsmarkt auswirken. In diesem Zusammenhang ist anzunehmen, dass die Arbeitgeber in den kommenden Jahren eine zurückhaltende Personalpolitik führen werden“, erklärt Patrick Maier, Generaldirektor von Manpower Schweiz.
Ergebnisse nach Regionen
Vier der sieben befragten Regionen weisen für das 3. Quartal 2014 positive Netto-Arbeitsmarktprognosen auf. Die Zentralschweiz (+14 %) meldet zum fünften Mal in Folge das höchste Ergebnis unter den Regionen. Schlusslicht ist das Tessin (-13 %), welches sein tiefstes Ergebnis seit dem 4. Quartal 2011 und ausserdem seinen achten negativen Wert in Folge verzeichnet. Im Quartalsvergleich wurde der höchste Anstieg im Espace Mittelland (-2 %) und in der Ostschweiz (+6 %) gemessen (je 5 Prozentpunkte), die Ostschweiz verzeichnet ausserdem den grössten Zuwachs im Jahresvergleich (14 Prozentpunkte). In der Nordwestschweiz (-12 %) scheint sich das Klima hingegen zu trüben, die Region meldet ihr tiefstes Ergebnis seit dem 3. Quartal 2009 und den grössten Verlust im Quartals- und Jahresvergleich (23 bzw. 16 Prozentpunkte).
„Die pessimistische Erwartungshaltung der Arbeitgeber in der Nordwestschweiz zeigt, dass die wichtigste Industrieregion der Schweiz grossen wirtschaftlichen Veränderungen ausgesetzt ist. Die Umstrukturierungen und Turbulenzen der letzten Jahre in der Pharmaindustrie und im Banksektor, haben diese Region besonders beeinträchtigt und tragen zweifelsohne zur Verlangsamung der Arbeitsmarktdynamik bei“, kommentiert Patrick Maier.
Ergebnisse nach Wirtschaftssektoren
Die Arbeitgeber rechnen in fünf der zehn Wirtschaftssektoren mit einem Anstieg ihrer Belegschaften im kommenden Quartal. Am zuversichtlichsten sind sie im Handel (+9 %), welcher seinen höchsten Wert seit dem 3. Quartal 2008 aufweist – Schlusslichter sind hingegen die verarbeitende Industrie und der Sektor Verkehr und Nachrichtenwesen (je -3 %). Die Energie- und Wasserversorgung (+2 %) meldet den grössten Zuwachs im Quartals- und Jahresvergleich (6 bzw. 12 Prozentpunkte). Im Gastgewerbe (+3 %), wo der Optimismus der Arbeitgeber im letzten Quartal höher als je zuvor ausfiel, folgt nun der grösste Verlust im Quartalsvergleich (19 Prozentpunkte). Der deutlichste Rückgang im Jahresvergleich wurde im Sektor Bergbau und Rohstoffgewinnung (-2 %) verzeichnet (8 Prozentpunkte). Auch im Baugewerbe (0 %) scheinen die Arbeitgeber deutlich vorsichtiger als im Vorquartal zu sein (10 Prozentpunkte).
„Die dynamischen Beschäftigungsaussichten im Handel sind zweifelsohne auf die günstige Geschäftslage in diesem Sektor zurückzuführen. Hinzu kommt auch ein Anstieg des Konsums von Haushalten seit dem letzten Jahr“, erläutert Patrick Maier.
Beschäftigungsaussichten in der EMEA-Region
Die Arbeitgeber in 19 der 24 untersuchten Länder der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) rechnen mit einer Erweiterung ihrer Personalbestände, in vier Ländern erwarten sie einen Rückgang und in einem liegt die Netto-Arbeitsmarktprognose für das 3. Quartal 2014 bei 0 %. Im Quartalsvergleich melden sechs Länder einen Anstieg, zwölf einen Rückgang und sechs keine Veränderung. Im Jahresvergleich steigt das Ergebnis in 20 Ländern an, geht in zweien zurück und bleibt in den übrigen zwei Ländern stabil. Die höchsten Werte verzeichnen die Türkei (+26 %), Bulgarien (+14 %), Slowenien (+10 %), Ungarn und Rumänien (je +9 %). Die Schlusslichter und einzigen Länder mit negativen Netto-Arbeitsmarktprognosen sind Italien (-8 %), Belgien, Frankreich und die Niederlande (je -1 %).
Beschäftigungsaussichten weltweit
Der Optimismus, der im letzten Quartal bei den Arbeitgebern gemessen wurde, ist weiterhin ungebrochen: weltweit rechnen sie in 37 Ländern und Hoheitsgebieten von 42 mit einem Anstieg ihrer Personalbestände im 3. Quartal 2014. Die einzig negativen Werte melden vier Länder der EMEA-Region. Im Quartalsvergleich melden elf Länder und Hoheitsgebiete einen Anstieg, 24 einen Rückgang und sieben keine Veränderung ihrer Werte. Im Jahresvergleich steigt das
Ergebnis in 32 Ländern und Hoheitsgebieten an, sinkt in sechs und bleibt in vier unverändert. Die höchsten Netto-Arbeitsmarktprognosen weltweit verzeichnen Indien (+46 %), Taiwan (+38 %), Neuseeland (+25 %) und Singapur (+19 %).
Die vollständigen Ergebnisse mit Berichten und Graphiken für alle 42 Länder und Hoheitsgebiete, einschliesslich der Schweiz, können im Research Center unter www.manpowergroup.com > Manpower Employment Outlook Survey heruntergeladen werden.
Sie können die Daten mit dem Manpower Employment Outlook Survey Explorer, unserem neuen interaktiven Tool, online vergleichen und analysieren:
http://www.manpowergroupsolutions.com/DataExplorer/
Über die Netto-Arbeitsmarktprognose
Die saisonbereinigte Netto-Arbeitsmarktprognose für das 3. Quartal 2014 beträgt in der Schweiz +3 %. Diese Kennziffer ergibt sich aus der Differenz zwischen der Anzahl der Arbeitgeber, die eine Zunahme der Beschäftigtenzahl in ihrem Unternehmen im nächsten Quartal erwarten und der Anzahl an Arbeitgebern, die mit einer Abnahme rechnen. Dieser Wert wird anschliessend von den jahreszeitlich bedingten Personalfluktuationen saisonbereinigt.
Über die Saisonbereinigung
Die saisonbereinigten Daten stehen für insgesamt 36 Länder und Hoheitsgebiete zur Verfügung. Die Saisonbereinigung ist eine statistische Methode, mit der Daten frei von saisonalen Faktoren betrachtet werden, wie beispielsweise Ferienzeiten oder Jahreszeitenwechsel. Die saisonbereinigten Daten ergeben ein genaueres Ergebnis und bieten ein repräsentativeres Bild von langfristigen Arbeitsmarkttrends. Seit dem 2. Quartal 2008 wird das Verfahren TRAMO/SEATS für die Saisonbereinigung angewendet, das von Eurostat und der Europäischen Zentralbank empfohlen wird und auf internationaler Ebene weit verbreitet ist.
In der Schweiz wird die Netto-Arbeitsmarktprognose seit dem 3. Quartal 2008 saisonal bereinigt.
Über die Studie
Im Rahmen des vierteljährlich erscheinenden Manpower Arbeitsmarktbarometers werden die Beschäftigungsaussichten in den Unternehmen anhand des voraussichtlichen Personalzuwachses oder Personalrückgangs während des bevorstehenden Quartals untersucht. Die Studie, die weltweit in ihrem Umfang, ihrer Zielsetzung und ihrer Langjährigkeit einzigartig ist, wird seit über 50 Jahren durchgeführt und ist ein international anerkannter Indikator für die künftige Arbeitsmarktentwicklung. Weltweit werden mehr als 65 000 private und öffentliche Arbeitgeber zu ihren Beschäftigungsaussichten für das jeweils folgende Quartal befragt. Allen Teilnehmenden wird dabei dieselbe Frage gestellt: „Wie schätzen Sie die Beschäftigungslage in Ihrem Unternehmen in den kommenden drei Monaten im Vergleich zum jetzigen Quartal ein?“
Über ManpowerGroup
ManpowerGroup™ (NYSE: MAN) stellt ihr HR-Fachwissen weltweit zur Verfügung und bietet seit über 65 Jahren innovative Personaldienstleistungen an. Als Arbeitsmarktexperten verschaffen wir jeden Tag über 600 000 Arbeitsuchenden mit unterschiedlichen Profilen in verschiedensten Sektoren eine Beschäftigung. Über unsere Leistungserbringer – Manpower®, Experis™, Right Management® und ManpowerGroup™ Solutions – decken wir die akuten Talentbedürfnisse von über 400 000 Kunden in 80 Ländern und Hoheitsgebieten ab, einschliesslich Anwerbung, Verwaltung und Weiterentwicklung von Talenten. 2014 wurde die ManpowerGroup zum vierten Mal in Folge auf die Liste der ethischsten Unternehmen weltweit gesetzt und war Teil der Fortune‘s Most Admired Companies – dies macht uns zur zuverlässigsten und renommiertesten Marke in unserer Branche. Was Manpower in der Welt der Arbeit durch Menschen möglich macht erfahren Sie unter www.manpowergroup.com.
Manpower Schweiz hat mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Fest- und Temporärrekrutierung. Mit 70 Filialen, 20 000 temporären Mitarbeitenden, 2000 Feststellenvermittlungen und über 5000 Kunden in allen Wirtschaftszweigen gehört Manpower zu den Branchen-Leadern in der Schweiz. Mehr Informationen über Manpower Schweiz finden Sie im Internet unter www.manpower.ch.