Verteidigungsminister Ueli Maurer.
Bern – Das VBS könne die Konjunktur in der Schweiz stützen, indem etwa ein Kauf neuer Kampfflugzeuge vorgezogen würde. Das sagt Bundesrat Ueli Maurer in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Aber: «So gerne ich Flieger hätte – auch die lösen die Probleme der Exportwirtschaft nicht. Sie wären ein Tropfen auf den heissen Stein», sagt der Verteidigungsminister.
Der starke Franken sei kein vorübergehendes Phänomen: «Der Euro wird längerfristig schwach bleiben – und wohl nie mehr auf 1,40 CHF steigen.» Das Militärdepartement aber könne von der Frankenstärke profitieren – wenn auch nur beschränkt: «Heute wären Kampfjets billiger als in früheren Offerten», sagt Maurer im Interview. Man kaufe pro Jahr für rund 300 Mio CHF im Ausland ein. «Bleibt der Euro tief, sparen wir ein paar Dutzend Millionen.»
«Revitalisierungsprogramm» gegen Frankenstärke
In einem Interview mit der Zeitung «Der Sonntag» sagte Ueli Maurer, bei der Frankenstärke sei es angesagt, längerfristig zu denken. Es brauche ein Revitalisierungsprogramm. «Für ein Binnenland sind zum Beispiel die Transportkosten wesentlich, die Energiekosten und die Belastungen durch staatliche Massnahmen. Diese Bereiche müssten wir angehen.»
«SNB bewältigt Krise eigentlich gut»
Boykott gegen zu teure Produkte sei «kein Mittel». Hier müsse nicht die Politik entscheiden: «Das müssen Grossverteiler, Detaillisten und Konsumenten.» Aber es sei störend, «dass internationale Konzerne massivst vom teuren Franken profitieren». Die Nationalbank bewältige die Krise «eigentlich gut». Der Absturz des Euros auf fast einen Franken «war ein Horror», so Maurer. Bei 1,10 könne man nicht schon fast wieder zufrieden sein. Aber: «Wir müssen höher kommen.» (awp/mc/ps)