MCH-CEO rechnet mit Erholung des Geschäfts bis im Jahr 2022
Zürich/Basel – Die Corona-Pandemie hat die bereits angeschlagene Messebranche zur zeitweisen Absage sämtlicher Veranstaltungen gezwungen. Doch soll es ab Ende dieses Jahres wieder aufwärts gehen, wie Beat Zwahlen, der CEO der MCH Group, am Freitag an einem Gespräch mit Journalisten sagte.
So plant die Messebetreiberin, im vierten Quartal 2021 wieder grössere Events durchzuführen, darunter auch die bekannte Messe Art Basel Miami Beach. Für gewisse Branchen käme eine Grossveranstaltung im Herbst allerdings noch zu früh, sagte der CEO. Erst im Jahr 2022 werde daher – so der Plan – wieder Normalität im Messegeschäft einkehren.
Allerdings wird diese neue Normalität anders aussehen als früher. Schliesslich befindet sich die MCH Group seit längerem im Umbau, der Strukturwandel macht ihr zu schaffen. Die mit Investor James Murdoch (Lupa Systems) erstellte Strategie setzt daher auf eine Verknüpfung von digitalen mit physischen Events, wie der CEO bestätigte.
Man wolle den Kunden eine Art Öksystem bieten, in dem sie auf unterschiedliche Art mit ihren jeweiligen Anspruchsgruppen kommunizieren könnten, führte er aus. In der Marketingsprache des Managers klang dies so: «Wir wollen den Communities innovatives 24/7/365-Experience Marketing sowie Transaktionslösungen anbieten.»
Keine Reduktion der Hallenfläche geplant
Konkret heisst das für die Messe, das sie künftig wohl eher kleinere, geographisch verteiltere Events durchführen wird. Die Hallenfläche reduzieren will Zwahlen derzeit trotz dieses Trends jedoch nicht.
Vielmehr wolle man mit neuen Formaten, etwa Pop-ups sowie flexiblen Nutzungen, den Kunden attraktive Deals anbieten. Dabei könne er sich auch vorstellen, eine Halle für zwei bis drei Jahre dauerhaft zu vermieten, sagte der CEO.
Sicherheit dank Schutzschirmen
Dass es für die Branche überhaupt wieder aufwärts geht und dass Messen geplant werden könnten, das verdanke man derweil auch den Schutzschirmen der Kantone. Diese hätten die notwendige Planungssicherheit verschafft. Entsprechend danke man den Regierungen für ihren Support, dieser sei «sehr gross» gewesen.
Nichtsdestotrotz hoffe er sehr, dass es nicht zu einer neuen Corona-Welle mit entsprechenden Einschränkungen komme, betonte der Manager. Würden etwa im Herbst die Reisemöglichkeiten international wieder stark eingeschränkt, so könnte dies im schlimmsten Fall zu einer erneuten Absage von Veranstaltungen führen. (awp/mc/pg)