MCH Group einigt sich im Streit mit Baselworld-Aussteller

Baselworld

(Foto: Baselworld)

Basel – Die Messebetreiberin MCH Group hat sich mit Vertretern der Aussteller der Basler Uhrenmesse Baselworld im Streit um die Abrechnung der wegen der Corona-Pandemie ausgefallenen Baselworld 2020 geeinigt. Allerdings blasen die Veranstalter die für Ende Januar 2021 geplante Ausgabe der Messe nach einer Reihe gewichtiger Absagen ab. Es wird nach Folgeformaten gesucht.

Die mit der Ausstellervereinigung «Comité des Exposants suisses» erarbeitete einvernehmliche Lösung sei vom Comité Consultatif, in welchem alle wichtigen Aussteller der Uhrenbranche vertreten sind, einstimmig gutgeheissen worden, schreibt die MCH Group am Donnerstag. Und auch weitere Industrieverbände würden die Einigung unterstützen.

Wie genau die nun mit den Ausstellern getroffene Lösung aussieht, wird in der Mitteilung nicht beschrieben. Die Messebetreiberin bedankt sich lediglich bei den Marken Patek Philippe, Rolex, Tudor, Chanel, Chopard, Hublot, Zenith und Tag Heuer, die der nächsten Ausgabe bereits eine Absage erteilt hatten, für ihre Solidarität.

Diese Uhrenmarken hätten im «Geiste der Solidarität mit der gesamten Branche einer geringeren Rückerstattung zugestimmt», heisst es weiter. Dadurch hätten andere Aussteller von besseren Bedingungen profitiert. Auf der anderen Seite sei die MCH Group mit der nun getroffenen Lösung «an die Grenzen des für sie Möglichen» gegangen, hält CEO Bernd Stadlwieser im Communiqué fest.

Zukunft bleibt offen
Wie die Zukunft der Baselworld aussehen wird, bleibt weiterhin ungewiss. Die nächste Ausgabe, die vom 28. Januar bis am 2. Februar 2021 über die Bühne hätte gehen sollen, wurde nun abgesagt. «Wir sind intensiv daran, zusammen mit den Ausstellern und Besuchern die Bedürfnisse und Möglichkeiten neuer Plattformen abzuklären und zu diskutieren», erklärt Baselworld-Chef Michel Loris-Melikoff in der Mitteilung.

Die Messebetreiberin will den Angaben zufolge bis im Sommer über mögliche Folgeformate entscheiden und dann über das neue Konzept und die Terminplanung informieren.

Die Basler Uhrenmesse kämpft seit einiger Zeit mit grossen finanziellen Problemen. Nachdem der grösste Aussteller Swatch Group mit Marken wie Omega, Longines oder Tissot bereits im letzten Jahr abgesprungen war, haben nun auch Marken wie Rolex, Tudor, Patek Philippe, Chanel oder Chopard sowie jene des französischen Konzerns LVMH (TAG Heuer, Hublot, Zenith und Bvlgari) der Messe den Rücken gekehrt.

Gestritten haben die Uhrenhersteller mit der Messe nicht nur über die Rückerstattung bereits bezahlter Ausstellungsgebühren für die abgesagte 2020er-Ausgabe, sondern auch über das neue Austragungsdatum für die Messe im Jahr 2021 sowie über das Format der Messe allgemein. Einige Marken haben angekündigt, an der neu aufgegleisten Genfer Messe » Watches & Wonders Geneva» (vormals SIHH) im April des nächsten Jahres teilnehmen zu wollen. (awp/mc/ps)

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