Medacta plant IPO im zweiten Quartal 2019

Medacta plant IPO im zweiten Quartal 2019
(Bild: Medacta)

Castel San Pietro – Der Tessiner Orthopädiekonzern Medacta konkretisiert seine Börsenpläne. Das Initial Public Offering (IPO) soll demnach im zweiten Quartal 2019 über die Bühne gehen.

Neue Aktien werden allerdings keine herausgegeben. An die Börse gebracht werden lediglich sogenannte «secondary»-Aktien, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Die Familie um den Gründer Alberto Siccardi will auch nach dem Börsengang an der SIX Swiss Exchange Mehrheitsaktionärin bleiben.

Der Verwaltungsrat soll zukünftig in der Mehrheit aber mit unabhängigen Personen bestückt sein. Für das fünf Personen umfassende Gremium sind den Angaben zufolge der frühere Barry-Callebaut-Finanzchef Victor Balli, Straumann-CEO Marco Gadola und mit Philippe Weber ein Partner der Anwaltskanzlei Niederer Kraft & Frey vorgesehen. Gadola wird allerdings erst 2020 zum Gremium stossen, wenn er seine Verantwortung als Straumann-CEO abgegeben hat. Neben den dreien sollen Maria Luisa Siccardi Tonolli und Alberto Siccardi dem Gremium angehören, letzterer als Präsident.

«Richtiger Zeitpunkt»
Für den Börsengang sei nun der richtige Zeitpunkt, wird CEO Francesco Siccardi in der Mitteilung zitiert. Die Basis der Aktionäre könne damit verbreitert und die Visibilität von Medacta vergrössert werden. Ausserdem verspricht sich der CEO bessere Karten bei der Suche nach talentierten Mitarbeitern.

Medacta produziert mit zuletzt 970 Mitarbeitern orthopädische Implantate und Instrumente, die bei Hüft-, Knie-, Schulter- und Wirbelsäulen-Problemen zum Einsatz kommen. Es verfügt über Niederlassungen in zwölf Ländern, so etwa in den USA, Australien, Japan oder in verschiedenen Ländern Europas. Vertrieben werden die Produkt in insgesamt in 20 Ländern.

Die Firma nutzt auch minimalinvasive Methoden, bei denen Patienten das Spital schneller wieder verlassen können. Das Unternehmen sieht sich insbesondere mit der «Anterior Minimally Invasive Surgery» (AMIS)-Technik bei Hüftimplantaten als Pionier. Medacta konkurriert laut eigenen Angaben mit US-Firmen wie Zimmer Biomet oder Stryker.

Hüft- und Knieprodukte als Hauptumsatzträger
Das Unternehmen erzielte 2018 einen Umsatz von 273 Millionen Euro (+11%). Das durchschnittliche Wachstum der vergangenen drei Jahre beziffert das Unternehmen auf 14 Prozent. Gut die Hälfte des Umsatzes werden mit Produkten für die Hüfte generiert und gut ein Drittel im Bereich Knie. Auf das Wirbelsäulen-Geschäft entfielen 2018 rund 7 Prozent und auf den Bereich Schulter und Sportmedizin 1 Prozent.

Das Unternehmen sieht weitere Möglichkeiten für organisches Wachstum in allen Marktsegmenten durch eine vertiefte Penetration des Marktes und über neue Produkte und chirurgische Techniken.

Die Profitabilität ist hoch. So beläuft sich die Bruttomarge auf knapp 75 Prozent und die Betriebsgewinnmarge (EBITDA) auf 32 Prozent. Dabei seien Kosten für den Börsengang von 0,6 Millionen und Kosten im Zusammenhang mit Änderungen gemäss IFRS von 0,9 Millionen Euro bereits enthalten.

Der Börsengang wird von den Banken Credit Suisse und Morgan Stanley koordiniert, JP Morgan und die UBS figurieren als Joint Bookrunners. Als unabhängiger Berater von Medacta beim Börsengang wurde die Bank Rothschild & Co engagiert. (awp/mc/ps)

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